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Nach... | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Das Oberverwaltungsgericht in Frankfurt (Oder) bestätigt das Recht der Gesetzestreuen Jüdischen Landesgemeinde Brandenburg auf GleichbehandlungIM NAMEN DES VOLKES
Potsdam, Ijar 5765
https://www.brandenburg.de/sixcms/detail.php?id=212832&template=seite_ovg_1 Klage der Gesetzestreuen Jüdischen Landesgemeinde auf Neuverteilung von Fördermitteln hat vor dem Oberverwaltungsgericht Erfolg; Das Oberverwaltungsgericht hat in einem Berufungsverfahren über die Klage der Gesetzestreuen Jüdischen Landesgemeinde gegen das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg entschieden, dass die Vergabe der Fördermittel des Jahres 2000 für jüdische Kulturgemeinden neu vorgenommen werden muss. Das beklagte Ministerium hatte die vom Haushaltsgesetzgeber mit dem Haushaltsplan des Jahres 2000 in Höhe von 350.000 DM zur Verfügung gestellten Zuschüsse für jüdische Kulturgemeinden ausschließlich - und zwar in Höhe von 300.000 DM - an die auch schon in den Vorjahren in ähnlicher Höhe unterstützte Jüdische Gemeinde Land Brandenburg vergeben. Anträge der Klägerin, die eine orthodoxe Ausrichtung des jüdischen Glaubens vertritt, blieben hingegen erfolglos. Zur Begründung hatte das Ministerium im Wesentlichen ausgeführt, dass die Förderung auf eine Landesgemeinde konzentriert werden solle und die erst 1999 gegründete Klägerin nur eine kleine und unbedeutende Absplitterung von der bereits 1991 gegründeten Mehrheitsgemeinde darstelle. Auf die hiergegen erhobene Klage der Klägerin hat das Verwaltungsgericht die angefochtene Bewilligung der Zuschüsse zugunsten der zum gerichtlichen Verfahren beigeladenen Jüdischen Gemeinde Land Brandenburg aufgehoben, aber das Begehren der Klägerin auf Neubescheidung ihres eigenes Förderantrages abgelehnt. Zur Begründung hat es im Kern darauf abgestellt, dass die Vergabe von Fördermitteln für Religionsgemeinschaften jedenfalls in dem hier gewährten Umfang, der einer institutionellen Förderung gleichkomme, nicht allein auf haushaltsmäßiger Grundlage geschehen dürfe, sondern durch ein materielles Parlamentsgesetz geregelt werden müsse.
Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht![]() Gegen den im Frühjahr 2005 zwischen dem Land und der hoch überschuldeten und seit Ende 2000 zahlungs- und handlungsunfähigen jüdischen Gemeinde Land Brandenburg KdöR verabschiedeten Staatsvertrag hat jetzt die Gesetzestreue Jüdische Landesgemeinde beim Bundesverfassungsgericht Beschwerde erhoben. Mit dem Staatsvertrag hat das Land die konkurrierende jüdische Gemeinde Land Brandenburg beauftragt, das vom Brandenburgischen Landtag für beide jüdischen Landesgemeinden zur Verfügung stehende Geld zwischen den beiden Landesgemeinden zu verteilen, und hat damit „den Bock zum Gärtner gemacht“. Potsdam, Tamus 5766
Antisemiten sind immer die anderenJudentum planmÄßig bekÄmpfen
Durch eine Scheinföderung einer umstrittenen jüischen Gruppierung zieht die Landesregierung Brandenburg seit Jahren eine große politische Judenshow ab. Die tatsächlichen Ziele der Landesregierung sind - Juden aus dem Land weiter zu vertreiben und das Judentum durch ein Scheinjudentum zu ersetzen. Förderung jüdischen LebensDer innerjüdische Prozess der Selbstkonstituierung und der Selbstfindung hat im Land Brandenburg unter schwierigsten Bedingungen und heftigen Widerständen seitens der Landesregierung gerade erst begonnen. Wie vor der Machtübernahme der deutschen Faschisten gibt es hier nun wieder zwei miteinander konkurrierende jüdische Gemeinden, die sich in einer sensiblen Entstehungsphase befinden. Und obwohl die Aufnahme jüdischer Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion bereits seit 1989 erfolgt, gibt es im Land Brandenburg immer noch keine Synagogen und Gemeindezentren, keine jüdischen Schulen und Kindergärten, keine Rabbiner und keine Religionslehrer. Die als erste entstandene „jüdische Gemeinde - Land Brandenburg“ ist seit vielen Jahren überschuldet und handlungsunfähig. Sie wird künstlich durch die Landesregierung am Leben gehalten. Die Gesetzestreue Jüdische Landesgemeinde Brandenburg muss sich seit 10 Jahren ausschließlich durch eigene Initiative finanzieren, was ihr bis heute auch gelungen ist. Es ist deshalb im Rahmen einer Demokratie und eines Rechtsstaates nicht nachvollziehbar, weshalb die Landesregierung die gesamte Förderung weiterhin ausschließlich auf ein künstlich am Leben gehaltenes Gebilde konzentriert. Diese Förderung geschieht im Übrigen halbherzig, indem man streng darauf achtet, dass die so genannte jüdische Gemeinde - Land Brandenburg kein Personal wie Rabbiner, Kantoren, Religionslehrer, Geschäftsführer, Sozialarbeiter, Buchhalter, Sachbearbeiter anstellen kann und niemals Eigentümerin einer Synagoge bzw. eines Gemeindezentrums werden kann. Synagoge in PotsdamDie von dem Kulturministerium des Landes Brandenburg initiierte Gründung eines „Bauvereins“ mit anschließender Errichtung einer für die sogenannte jüdische Gemeinde – Land Brandenburg zur Verfügung zu stellenden Synagoge, die nicht Eigentum dieser Gemeinde werden soll, sondern vielmehr im mittelbaren Landesbesitz verbleiben soll, ist rechtlich unzulässig und verletzt die Gesetzestreue Landesgemeinde in ihren Rechten. Die geplanten sakralen Räume, die unzweifelhaft zu den „res sacrae“ im Sinne des Staatskirchenrechts gehören, müssen nach dem Willen der Landesregierung in mittelbarem Staatsbesitz verbleiben. Es ist weder in der BRD noch in einem anderen Land ein Fall bekannt, dass eine Synagoge nicht das Eigentum einer jüdischen Gemeinde ist. Es ist offensichtlich, dass auch die von einer Jury, welche der mittelbaren Staatsverwaltung zuzuordnen ist, getroffene Entscheidung über die architektonische Gestaltung der Synagoge in Potsdam der handlungs- und zahlungsunfähigen Konkurrenzgemeinde praktisch kein Mitspracherecht einräumt und rechtswidrig ist. Diese Entscheidung der staatlichen Jury ist eine Verletzung des Trennungsprinzips, der weltanschaulichen Neutralität, der Religionsfreiheit und der sog. Kirchengutgarantie. Die Verfassung verbietet dem Staat ein weltanschauliches Kunstrichtertum ebenso wie die staatliche Verfälschung der geistigen Richtung des religiösen Kunstwerks. Diese Entscheidung ist ausschließlich der Religionsgemeinschaft vorbehalten. Sinngemäß hat sich die staatliche Jury für ein Architektenprojekt entschieden, in dem die Synagoge äußerlich nicht als jüdisches G´tteshaus zu erkennen ist, sondern wie ein Gemüselager aussieht. Der geplante Synagogenneubau wird neben den geschmückten Bauten wie ein Fremdkörper wirken und bestimmt keine Zierde der Stadt Potsdam, aber eine Schande für das Judentum sein. Die Synagoge muss auffallen, sie muss prachtvoll, majestätisch und unbedingt klar erkennbar sein, auch aus der Verantwortung zur Geschichte heraus. Offensichtlich ist man bei der Entscheidungsfindung davon ausgegangen, dass die antijüdische Politik der Landesregierung relativ schnell zum gewünschten Ergebnis führen wird, d.h. dass es in Brandenburg in 20 Jahren keine Juden mehr geben wird. Dann lässt die von der Jury ausgewählte Synagogen-Variante ohne besondere Kreativität viele Umbaumöglichkeiten zu, die architektonisch ausschließlich den Innenbereich betreffen können. ![]() DiskriminierungDie geforderte Errichtung einer Synagoge mit einem Gemeindezentrum für die Gesetzestreue Jüdische Landesgemeinde Brandenburg lehnt die Landesregierung kategorisch ab.Auf diese Weise mischt sich die Landesregierung massiv in innerjüdische Angelegenheiten ein. Offensichtlich hat die Landesregierung für die sogenannte jüdischen Gemeinde – Land Brandenburg KdöR Partei ergriffen zu Lasten der Gesetzestreuen Jüdischen Landesgemeinde. Das Neutralitätsgebot wird ständig mit Füßen getreten. Gleichzeitig wird derjenige Teil des Judentums, der der Gesetzestreuen Landesgemeinde angehört, ständig durch Rechtsverletzungen auf dem Gebiet der Religionsfreiheit bewusst benachteiligt und behindert. Damit bezeugt die Landesregierung einen erschreckenden Mangel an Sensibilität für dieses für das Ansehen der ganzen Bundesrepublik Deutschland und ihr Selbstverständnis zentrale Thema. Gerade gegenüber der Jüdischen Glaubensgemeinschaft sind vorsätzliche Verfassungsverstöße der beschriebenen Art von doppelt großem Gewicht. Die Landesregierung verletzt das religiöse Selbstbestimmungsrecht der Gesetzestreuen Jüdischen Landesgemeinde (Neutralitätsprinzip) auch damit, dass sie bereits seit 10 Jahren in der Öffentlichkeit gezielt den Eindruck erweckt, allein die mit der Gesetzestreuen Jüdischen Landesgemeinde Brandenburg konkurrierende „jüdische Gemeinde Land Brandenburg KdöR“ sei für das Land von Bedeutung und von Interesse. Die Gesetzestreue Jüdische Landesgemeinde Brandenburg wird von der Landesregierung nicht als Bereicherung, sondern als Problem für das Land empfunden – eine Bewertung, die dem zur Neutralität verpflichteten Staat nicht zusteht, wie das OVG Brandenburg in seinem von der Landesregierung ignorierten Urteil vom 10. Mai 2005 bereits entschieden hat. Und obwohl das Oberverwaltungsgericht in dem selben Urteil die langjährige und schwerwiegende Diskriminierung der Gesetzestreuen Jüdischen Landesgemeinde Brandenburg seitens der Landesregierung festgestellt hat, weist die Landesregierung den Vorwurf des Antisemitismus entschieden zurück - Antisemiten sind immer die anderen - und setzt unbeeindruckt ihre diskriminierende und antisemitische Politik fort. Vorstand Der Gemeindevorstand wendet sichan die neue Kulturministerin Frau Dr. Martina Münchund hofft auf Regierungskurswechsel hinsichtlich
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Der Vorstand | Potsdam, 2014-06-09 / 11.Siwan 5774 |
DAS LAND SOLL ÜBER DEN ANTRAG AUF VERLEIHUNG
DES STATUS EINER KÖRPERSCHAFT DES ÖFFENTLICHEN RECHTS ENTSCHEIDEN
Die im Januar 1999 wieder gegründete Antragstellerin erfüllt alle gesetzlichen Voraussetzungen für die Verleihung des Status und verlangt eine Entscheidung des Landes noch im April 2015.
Die Gesetzestreue Jüdische Landesgemeinde Brandenburg hat im Dezember 2012 bei dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur die Verleihung des Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts beantragt.
Wie bekannt beheimatet die Gesetzestreue Jüdische Landesgemeinde im Land Brandenburg als Funktionsnachfolgerin des vernichteten Halberstädter Verbandes bereits seit 16 Jahren gläubige Juden, spricht mit Ihren Angeboten alle jüdischen Zuwanderer im Land Brandenburg an und entwickelt segensreiche und gedeihliche Aktivitäten, von denen Zuwanderer sowie Potsdamerinnen und Potsdamer immer mehr Gebrauch machen.
Den beiden christlichen Kirchen sowie vielen anderen Religionsgemeinschaften in Deutschland, z.B. den sämtlichen unter dem Dach des „Zentralrats der Juden“ wieder gegründeten „Einheits- und Reformgemeinden“, der vom „Zentralrat“ unabhängigen jüdischen Gemeinde „Adass Jisroel“, den Bahá'í-Gemeinden, den Russisch-Orthodoxen Gemeinden in Deutschland usw. wurden die Körperschaftsrechte unmittelbar nach ihrer Gründung verliehen.
Der Status eröffnet den nach der Vernichtung wieder gegründeten jüdischen Landesgemeinden unter anderem die Möglichkeit, eine bedarfsgerechte finanzielle Unterstützung des Landes zu beanspruchen, jüdische Friedhöfe anzulegen, Bildungs- und Betreuungseinrichtungen zu betreiben, Gebührenbefreiungen in Anspruch zu nehmen usw.
Der Vorstand | Potsdam, 14.04.2015 / 25. Nissan 5775 |
Die Gesetzestreue Jüdische Landesgemeinde Brandenburg
hat
beim Bundesverfassungsgericht
erneut
eine Verfassungsbeschwerde eingereicht
Die angestrebte höchstrichterliche Klärung ist für die in der Bundesrepublik Deutschland lebenden gläubigen Juden lebensnotwendig, weil ihre mit dem Grundgesetz garantierten Rechte auf freie und ungestörte Religionsausübung grob verletzt werden.
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Müssen wir schon wieder weg? |
Die Bundesrepublik Deutschland strebt den Wiederaufbau des in den Zeiten des Nationalsozialismus durch den Deutschen Staat vernichteten jüdischen Lebens an.
Aufgrund der Vernichtung wird der Wiederaufbau des jüdischen Gemeindelebens aus staatlichen Mitteln finanziert und bedarf daher der Einführung einer besonderen, bis jetzt nicht existierenden Rechtsgrundlage.
Ein Bundesgesetz zum Wiederaufbau des vernichteten jüdischen Lebens gibt es nicht. Die Zuständigkeit für den Wiederaufbau und die Aufrechterhaltung des jüdischen Lebens wurde an die Bundesländer übertragen. Die Bundesländer regeln diese Aufgaben mittels der sogenannten Staatsverträge, die in ein jeweiliges Landesgesetz transformiert werden.
Als Vertragspartner werden ausschließlich die neu gegründeten sogenannten jüdischen Einheitsgemeinden ausgewählt, die Mitglieder des sogenannten "Zentralrats der Juden in Deutschland" sind. (Der Begriff "jüdische Einheitsgemeinde" wurde bekanntlich von den deutschen Nationalsozialisten eingeführt und diente einer besseren Erfassung und anschließenden Vernichtung der jüdischen Organisationen. Die jüdischen Einheitsgemeinden sind ein rein deutsches Phänomen, solche „jüdische“ Gemeinden“ gibt es nur in Deutschland.)
Im Gegensatz zu den sogenannten Einheitsgemeinden werden die wieder gegründeten Gesetzestreuen Gemeinden von den Bundesländern nicht als Ansprechpartner anerkannt und praktisch nicht gefördert. Vielmehr sollen gemäß der "Staatsverträge" die "Einheitsgemeinden" über die Förderung der konkurrierenden Gesetzestreuen Jüdischen Gemeinden entscheiden.
Mit dieser Förderpolitik erhoffen sich die Bundesländer offensichtlich die zweite, „sanfte“ Vernichtung des Judentums:
das Gesetzestreue Judentum als echtes Judentum wollen sie damit "aushungern" lassen und im Keim ersticken!
Die praktisch gänzlich von nichtreligiösen Juden bzw. von Nicht-Juden gegründeten und geführten und seit dem vom Staat veranlassten Zuwanderungsschluss für Juden im Jahr 2005 stets schrumpfenden "jüdischen Einheitsgemeinden" sollen für alle möglichen politischen Anlässe als "Rent A Jew" missbraucht werden.
Das Oberverwaltungsgericht Brandenburg hat am 10. Mai 2005 der Klage der Gesetzestreuen Jüdischen Landesgemeinde Brandenburg gegen die vollständige Versagung der Landesfördermittel in vollem Umfang stattgegeben und das Land verpflichtet, die Klägerin paritätisch zu fördern.
Diese Gerichtsentscheidung hat das Land Brandenburg nicht umgesetzt.
Daraufhin hat das Bundesverfassungsgericht am 12. Mai 2009 das vom Brandenburgischen Parlament am 26. April 2005 verabschiedete Zustimmungsgesetz zum "Staatsvertrag" mit der "jüdischen Einheitsgemeinde" für teilweise nichtig erklärt und das Land aufgefordert, der Gesetzestreuen Jüdischen Landesgemeinde ab dem 01.01.2005 bis zu einer verfassungskonformen staatsvertraglichen Neuregelung eine mit der Förderung der "Einheitsgemeinde" vergleichbare (d.h. langfristig abgesicherte und angesichts des Förderzwecks ausreichende) Förderung zukommen zu lassen.
Diese Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts hat das Land Brandenburg nicht umgesetzt und folgt weiterhin einer eigenen, verfassungswidrigen Auslegung des Grundgesetzes.
Es gibt in der BRD bis heute keine einheitliche und umfassende verfassungsrechtliche Rechtsprechung zur Gleichbehandlung der beiden konkurrierenden jüdischen Religionsgemeinschaften – des Gesetzestreuen Judentums und der „Einheitsgemeinde“.
Die bisherige verfassungsrechtliche Rechtsprechung umfasst ausschließlich Fragen der paritätischen Behandlung von etablierten christlichen Religionsgemeinschaften - Katholische und Evangelische Kirche. Die Rechtsprechung ist nicht uneingeschränkt auf den besonderen und in der Geschichte einmaligen Fall der sich nach der Vernichtung wiedergegründeten und im Wiederaufbau befindenden jüdischen Religionsgemeinschaften anwendbar.
Das Bundesverfassungsgericht ist gefragt, in der für das deutsche Judentum lebenswichtigen Frage eine bis jetzt noch nicht existierende, umfassende, einheitliche, höchstrichterliche Rechtsprechung zu schaffen, sowie die Einhaltung seiner bereits bestehenden religionsverfassungsrechtlichen Rechtsprechung zu gewährleisten.
Das Fehlen einer einheitlich geklärten verfassungsrechtlichen Rechtsprechung zur Frage der Gleichbehandlung der beiden sich im Wiederaufbau befindenden jüdischen Religionsgemeinschaften führt dazu, dass die Bundesländer und die zuständigen Verwaltungsgerichte widersprüchliche und offensichtlich verfassungswidrige Entscheidungen zur Anwendung des mit dem Grundgesetz garantierten Rechts auf freie Religionsausübung und des Paritätsgrundsatzes getroffen haben und weiterhin treffen werden.
So hat das LVerfG Brandenburg in seinem Urteil von 24.04.2012 (VfGBbg 47/11) - entgegen der ständigen Rechtsprechung des BVerfG und entgegen der von ihm selbst in der mündlichen Verhandlung angekündigten Rechtsauffassung - entschieden, dass das Gebot strikter Gleichbehandlung - "auf die heutige Zeit bezogen" - nicht zwischen einer Religionsgemeinschaft in Form einer Körperschaft des öffentlichen Rechts und einem privatrechtlichen Verein gilt.
Das OVG Rheinland Pfalz (6 A 10976/13.OVG (1 K 239/11.MZ)) ging in seinem Urteil vom 18.07.2014 noch weiter und entschied wider der bisherigen Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts, dass "die Anknüpfung staatlicher Zuschüsse für jüdische Gemeinden in Rheinland-Pfalz an das Vorliegen der Voraussetzungen für eine Anerkennung als KdöR verfassungsgemäß ist".
Wie das LVerfG Brandenburg hat auch das BVerwG in seinem Beschluss vom 27.11.2013 (6 C 19.12, 6 C 20.12, 6 C 21.12) zwar anerkannt, dass eine schematische Anwendung des Förderkriteriums der Mitgliederzahl wegen der unterschiedlichen Aufnahmekriterien und Zugehörigkeitsdefinitionen der unterschiedlichen Religionsgemeinschaften für die Ermittlung der Förderhöhe sehr problematisch sei, hält aber dabei eine Überprüfung der Zugehörigkeit zum Judentum durch staatliche Gerichte für zulässig.
Das VG Berlin hat mit dem Urteil vom 22.03.2012 (VG 20 K 123/10) der Jüdischen Gemeinde „Adass Jisroel" KdöR unbeschadet ihrer Rechtsform als Körperschaft des öffentlichen Rechts eine staatliche Förderung versagt, im Wesentlichen deswegen, weil es an einem Rechtsanspruch auf gesetzlicher Grundlage bzw. an einem Staatsvertrag fehle.
Die unterschiedliche Auslegung der Grundrechte auf Gleichbehandlung der konkurrierenden jüdischen Religionsgemeinschaften durch ordentliche Gerichte und Bundesländer bedarf dringend einer einheitlichen, höchstrichterlichen Klärung.
Der Vorstand | Potsdam, 15. April 2015 / 26. Nissan 5775 |
Der Ewige!
Segne Dein Volk und Israel!
Der Allmächtige hat es geschehen lassen -
Donald J. Trump ist ab heute der 45. Präsident der
Vereinigten Staaten von Amerika!
Eine neue Ära in der Politik ist angebrochen: Am Freitag, den 20. Januar 2017 legte Donald J. Trump den Amtseid des Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika ab.
“Ihre Siege waren nicht Eure Siege und ihre Triumphe waren nicht Eure Triumphe”, sagte Trump. “Das alles ändert sich hier und gerade jetzt, weil dieser Moment der Moment ist, der Euch gehört.”
Trump nahm auch einen Satz aus den Psalmen auf und sagte: “Die Bibel sagt uns, wie gut und angenehm es ist, wenn G´ttes Volk in Einheit zusammenlebt.” Der Vers, auf den er sich bezog, findet sich im Psalm 133 und wird in dem bekannten hebräischen Lied “Hine ma tov umanayim” zitiert.
Nach der Antrittsrede erteilte Rabbi Marvin Hier, Dekan des Simon-Wiesenthal-Zentrums, einen Segen, der zum großen Teil aus Zitaten aus der Tora bestand:
“Gib Gerechtigkeit für die Bedürftigen und die Waisen, denn sie haben niemanden außer ihren Mitbürgern”, sagte Rabbi Hier.”
G-tt schütze Amerika und den Präsidenten!
Der Vorstand | Potsdam, 20. Januar 2017 / 22. Tewet 5777 |
18 Jahre Diskriminierung
Wider alle Bemühungen
des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg,
den Wiederaufbau des orthodox-jüdischen Lebens zu vereiteln,
feiert
die Gesetzestreue Jüdische Landesgemeinde Brandenburg
im Jahr 5777 (2017)
ihr
18-jähriges Jubiläum
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Unser Wandkalender 5777 |
Sein Ziel - den Wiederaufbau des Jüdischen Lebens zu vereiteln und der Öffentlichkeit ein Schein-Judentum zu präsentieren - will das MWFK mit einem Etikettenschwindel, einer Zweckentfremdung der für den Wiederaufbau des vernichteten Jüdischen Lebens zur Verfügung stehenden Fördermittel und durch eine aktive und konsequente Diskriminierung der Gesetzestreuen Jüdischen Landesgemeinde Brandenburg erreichen.
Konsequente Diskriminierung
Die Gesetzestreue Jüdische Landesgemeinde Brandenburg (GJLGB) ist gemäß ihrer Satzung Nachfolgerin und Vertreterin jahrhundertealter orthodox-jüdischer Traditionen im Land Brandenburg. Sie hat bei ihrer Wiedergründung im Januar 1999 die Funktionen des von den deutschen Faschisten verbotenen Preußischen Landesverbandes Gesetzestreuer Synagogengemeinden KdöR („Halberstädter Verband“ genannt) auf dem Territorium des heutigen Landes Brandenburg übernommen und widmet sich seitdem dem Wiederaufbau des vernichteten jüdischen Lebens in den Traditionen dieses Verbandes. Unter dem Dach der GJLGB sollen eine für das Gemeindeleben unabdingbare orthodox-jüdische Infrastruktur sowie Betergemeinschaften und Strukturen wiederaufgebaut werden.
Um den Wiederaufbau des vernichteten „Halberstädter Verbandes“ zu ermöglichen, versucht die GJLGB seit ihrer Wiedergründung vom MWFK eine dem Ziel und Zweck des in besonderem öffentlichem Interesse liegenden Vorhabens entsprechende finanzielle Förderung zu erhalten.
Da das MWFK jede Förderung der Gesetzestreuen Jüdischen Landesgemeinde von Anfang an angelehnt hat und auch bis heute ablehnt, ist die GJLGB gezwungen worden, ihre Rechte auf Gleichbehandlung mit den anderen Religionsgemeinschaften gerichtlich durchzusetzen. Bereits 18 Jahre lang prozessiert die GJLGB gegen das Land Brandenburg.
Mit seinem Beschluss vom 12.05.2009 hat das Bundesverfassungsgericht das Land Brandenburg aufgefordert, der Gesetzestreuen Jüdischen Landesgemeinde Brandenburg ab dem 01.01.2005 und bis zu einer verfassungskonformen staatsvertraglichen Neuregelung eine mit der Förderung des sogenannten Landesverbandes der jüdischen Gemeinden vergleichbare (d.h. langfristig abgesicherte und angesichts des Förderzwecks ausreichende) Förderung zukommen zu lassen. Die Aufforderung wurde begründet mit der verfassungsrechtlichen Verpflichtung des Landes, die beiden vergleichbaren und voneinander zu unterscheidenden wiedergegründeten jüdischen Religionsgemeinschaften gleichmäßig zu fördern.
Bis heute ignoriert das MWFK die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichts!
Die Gesetzestreue Jüdische Landesgemeinde wird vom MWFK noch schlechter als jeder örtlicher russischer Kulturverein des konkurrierenden sogenannten „Landesverbandes der jüdischen Gemeinden“ behandelt. In jedem Haushaltsjahr erfindet das MWFK verschiedene Gründe, um die gerichtlich erstrittene Landesförderung für die GJLGB weiter zu kürzen.
Etikettenschwindel und Zweckentfremdung der Fördermittel
Seit dem Jahr 2000 lehnt das MWFK die Förderung der GJLGB mit unterschiedlichen, oft widersprüchlichen und rechtswidrigen Begründungen kontinuierlich ab und verwendet den überwiegenden Teil der zweckgebundenen Landesmittel zweckfremd zur Förderung russischer Kulturvereine.
Diese russischen Vereine wurden nach der Wende von Zuwanderern aus der ehemaligen Sowjetunion gegründet und geben sich in der Öffentlichkeit für jüdische Gemeinden aus mit dem Ziel, die für den Wiederaufbau jüdischer Kultusgemeinden zur Verfügung stehenden Landesmittel zu erhalten.
Dieser Etikettenschwindel wird vom MWFK aktiv unterstützt.
Die mithilfe der Landesfördermittel aufgebauten russischen Kulturvereine, die sich in verschiedene "Landesverbände" zusammengeschlossen haben, werden vom MWFK in der Öffentlichkeit als jüdische Religionsgemeinschaften präsentiert.
Neben den jährlichen Fördermitteln gewährt das MWFK den russischen Landesverbänden auch Projektfördermittel. So hat das MWFK z.B. im Jahr 2016 einem russischen "Landesverband" für den Schutz seiner leer stehenden Kirchensynagoge in Cottbus eine Projektförderung von rund 40.000,- € bewilligt.
(RBB-Inforadio berichtet: "Es wird aufhören!",
http://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/nahaufnahme/201701/95074.html)
Als nächster Schritt im Brandenburgischen Etikettenschwindelprogramm ist geplant, ein landeseigenes Kulturhaus in der Schlossstraße 1 in Potsdam als Landesbaumaßnahme zu bauen, um dieses Kulturhaus der Öffentlichkeit mithilfe der russischen Kulturvereine und des Vereins ZWST aus Frankfurt/Main als „jüdische Synagoge“ zu präsentieren. Dieses Kulturhaus soll nach seiner Fertigstellung im Eigentum und unter der Leitung des Landes bleiben und nach Vorstellungen des MWFK als vollwertiger Ersatz für alle vernichteten jüdischen Sakraleinrichtungen und für die vernichtete jüdische Infrastruktur in Potsdam gelten.
Und wie auch damals, SCHAUT DIE ÖFFENTLICHKEIT GELASSEN WEG!
Potsdam, Tewet - Schwat 5777 |
Das Landesvorhaben
"Synagogenbau in Potsdam"
ist
ein Etikettenschwindel
Bereits seit 27 Jahren haben sich im Land Brandenburg Juden wieder angesiedelt. Trotz aller Bemühungen der Gesetzestreuen Jüdischen Landesgemeinde Brandenburg, eine für das jüdische Leben mindestnotwendige jüdische Infrastruktur wiederaufzubauen, gibt es im Land bis heute keinen für das jüdische Leben in ersten Linie benötigten jüdischen Kindergarten, keine jüdische Schule sowie keine andere jüdische Einrichtung. Die meisten gläubigen Juden haben deswegen das Land wieder bereits verlassen. Die anderen sehen sich zunehmend zur Auswanderung gezwungen.
Der merkwürdige Vorschlag kam im Januar 2009 vom Landesfinanzministerium.
Das Ziel war klar formuliert:
„Ein sichtbares Zeichen des jüdischen Lebens in Potsdam zu setzen
und ein repräsentatives Erscheinungsbild des Landtagsumfeldes zu schaffen“.
Hinter dem Begriff „Sichtbares Zeichen des jüdischen Lebens“ steckt aber ein Etikettenschwindel-Konzept.
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Etikettenschwindel-Konzept |
Das Konzept sieht vor, in der Schlossstrasse 1 gegenüber dem Stadtschloss ein landeseigenes Kulturhaus zu errichten, und dieses Haus der Öffentlichkeit als "jüdische Synagoge" zu präsentieren. Der Bau soll als Landesbaumaßnahme realisiert werden. Der Bauherr, Eigentümer und zukünftige Hausherr soll das Land Brandenburg sein. Ein Raum im Gebäude soll als Gebetraum dienen. Beide jüdischen Religionsgemeinschaften – die jüdische Einheitsgemeinde und die Gesetzestreue Jüdische Landesgemeinde - sowie andere interessierte Vereine und Organisationen wie "Abraham Geiger Kolleg" etc. sollen die Räume mitnutzen können.
Das Brandenburgische Parlament hat dem Etikettenschwindel-Konzept zugestimmt und für den Bau eines Kulturhauses als "Stätte der Pflege jüdischer Kultur sowie der Begegnung und Zusammenarbeit mit anderen deutschen und internationalen Einrichtungen" (die Formulierung aus dem Landtagsbeschluss) sechs Millionen Euro bereitgestellt.
Die Grundlage für die Bereitstellung dieser Landesmittel sollte nach Aussage des Kulturministeriums die staatsvertragliche Verpflichtung des Landes zur Unterstützung eines Synagogenbaus in Potsdam sein. Der Staatsvertrag regelt aber ausschließlich die Beziehungen zwischen dem Land und dem Landesverband der jüdischen Gemeinden KdöR, der in der Landeshauptstadt Potsdam mit keiner Ortsgemeinde vertreten ist.
Für die Vorbereitungen, den Architektenwettbewerb und weitere Architektenentwürfe hat die Landesregierung in den Folgejahren bereits fast 2.000.000,- EURO ausgegeben. Mit der weiteren Umsetzung des Etikettenschwindel-Konzeptes kommt die Landesregierung aber nicht voran, weil die beiden jüdischen Religionsgemeinschaften – die aus dem Landesverband der jüdischen Gemeinden KdöR und seinen Abspaltungen bestehende Einheitsgemeinde und die Gesetzestreue Jüdische Landesgemeinde – das Etikettenschwindel-Konzept nicht mittragen wollen.
Das zweite Problem für die Landesregierung stellt das Grundgesetz der BRD, nach dem das zur religiösen Neutralität verpflichtete Land nicht als Eigentümer und Hausherr eines Sakralbaus auftreten darf - dies verstößt gegen das verfassungsrechtliche Trennungsprinzip zwischen Staat und Religion.
Als weiteres Problem sieht das Land Brandenburg die bestehende verfassungsrechtliche Verpflichtung des Landes, beide wiedergeründeten und voneinander zu unterscheidenden jüdischen Religionsgemeinschaften - die Einheitsgemeinde und die Gesetzestreue Jüdische Landesgemeinde - gleichmäßig und paritätisch zu behandeln und dem Umstand Rechnung zu tragen, dass sich die beiden konkurrierenden Religionsgemeinschaften nicht ein G-tteshaus teilen können. Die Einhaltung dieser verfassungsrechtlichen Verpflichtung hat das Bundesverfassungsgericht in seinem Beschluss vom 12.05.2009 bereits angemahnt und den Staatsvertrag mit dem Landesverband KdöR für teilweise verfassungswidrig erklärt.
Mit dem vom Kulturministerium des Landes neu erdachten Schachzug, den Verein "ZWST" aus Frankfurt am Main ins Spiel zu bringen und mit der Trägerschaft des landeseigenen Kulturhauses zu beauftragen, will das Land nunmehr versuchen, die verfassungsrechtlichen Bestimmungen umzugehen. Mit dem Trick wird aber keines der oben genannten Probleme gelöst, sondern ein weiteres Problem geschaffen.
Man kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass es in diesem Bundesland kein jüdisches Leben wiederaufgebaut werden kann.
Potsdam, Nissan 5777 |
Antisemitischer Anschlag
auf rituelle Laubhütte
wird
nicht verurteilt
Jüdische Laubhütte während Sukkot-Festes mit Fäkalien geschändet
Weder der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Potsdam noch die Landesregierung Brandenburg haben den antisemitischen Anschlag verurteilt. Dadurch können sich die Täter gestärkt fühlen.
Die rituelle Laubhütte/Sukka der Gesetzestreuen Jüdischen Landesgemeinde in der Potsdamer Yorkstraße 4 ist während des Sukkot-Festes geschändet worden. Ein Unbekannter hat sich in der Nacht zum 10. Oktober 2017 Zutritt zu der abgeschlossenen und mit Davidsternen versehenen Sukka verschafft, sich dort entleert und ein benutztes Taschentuch hinterlassen. Die Fäkalien sind nach dem Nachmittagsgebet entdeckt worden.
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Potsdam - rituelle Sukka der Gesetzestreuen Jüdischen Landesgemeinde |
Die Sukka ist eine temporäre religiöse Stätte, in der mehrere Tage lang das jüdische Fest Sukkot gefeiert wird und in diesem Jahr bis zum 13. Oktober gefeiert werden sollte.
Bei dem Fest werde in der Sukka gebetet, gegessen und, wenn das Wetter erlaubt, auch geschlafen. Durch den perfiden antisemitischen Anschlag wurde die religiöse Stätte geschändet und entweiht. Dort konnten keine Mahlzeiten und keine Veranstaltungen mehr stattfinden.
Die Landesgemeinde hat eine Strafanzeige wegen der Störung der Religionsausübung gestellt.
Mit Schreiben vom 14. November 2018 teilte die Staatsanwaltschaft Potsdam mit, dass das Verfahren eingestellt worden ist, weil der Täter nicht ermittelt werden könnte und weitere Nachforschungen zurzeit keinen Erfolg versprechen würden.
Potsdam, Cheschwan 5778 |
Fragen
an
Frau Kulturministerin des Landes Brandenburg Dr. med. Martina Münch
zum geplanten
Etikettenschwindelkonzept
des Landes Brandenburg
"Synagogenbau in Potsdam"
1. Aus welchem Anlass hat das Land die Gespräche über den „Synagogenbau“ in Potsdam wieder aufgenommen? Bereitet sich die Stadt Potsdam etwa auf eine rege Einwanderung von praktizierenden Juden vor? Mehrere Tausende gläubiger jüdischer Zuwanderer aus den GU-Staaten, die jüdisch leben wollten, haben das Land Brandenburg bereits wieder verlassen. Die Tendenz steigt. Ist eine Wiederaufnahme dieser Gespräche gerade bei der heutigen Lage nicht als Gelage während der Pest anzusehen?
2. Gibt es ein Landeskonzept für den Wiederaufbau des vernichteten jüdischen Lebens im Land Brandenburg oder setzt man bloß auf politischen Aktionismus? Wessen Idee ist es, eine „Synagoge in Potsdam“ zu errichten, ohne dass die in erster Linie benötigten lebensnotwendigen jüdischen Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen etc. wiederaufgebaut werden?
3. Wenn ein Konzept existiert, ist es mit dem Staatsvertragspartner des Landes, also mit dem „Landesverband der jüdischen Gemeinden Land Brandenburg KdöR“ als Vertreter der zweiten jüdischen Religionsgemeinschaft, der sogenannten Einheitsgemeinde, abgestimmt? Ist die Aktion „Synagogenbau in Potsdam“ mit dem „Landesverband der jüdischen Gemeinden Land Brandenburg KdöR“ abgestimmt? Für welche jüdische Religionsgemeinschaft soll das Gebäude errichtet werden? Zu welcher der beiden im Judentum historisch existierenden und im Land Brandenburg wiedergegründeten jüdischen Religionsgemeinschaften gehören die „beteiligten Gemeinden“?
4. Ist die Rechtsgrundlage für das Landesbauprojekt „Synagoge in Potsdam“ der Staatsvertag zwischen dem Land Brandenburg und dem „Landesverband der jüdischen Gemeinden Land Brandenburg KdöR“? Die „beteiligten“ Ortsvereine „Jüdische Gemeinde Stadt Potsdam“ und die „Synagogengemeinde Potsdam“ sind bekanntlich keine Mitglieder dieses Landesverbandes. In welchem Haushaltstitel des Landeshaushalts (2018/2019?) sind die Mittel für das Bauvorhaben ausgewiesen?
5. Was soll gebaut werden? Ein jüdischer Sakralbau oder ein städtisches Kulturhaus? Wenn ein weiteres städtisches Kulturhaus gebaut werden soll, warum bezeichnet das Land dieses Bauvorhaben als Synagogenbau?
Gibt es in der BRD ein landeseigenes Kirchenzentrum bzw. ein christliches Zenrtum?
6. Handelt es sich bei dem Bauvorhaben „Synagogenbau in Potsdam“ nach wie vor um eine Landesbaumaßnahme? Hält das Land die Realisierung eines Synagogenbaus d.h. Sakralbaus als Landesbaumaßnahme für verwaltungs- und verfassungsrechtlich konform? Mit welchen rechtlichen Einschränkungen haben die Nutzer einer Landesimmobilie zu rechnen? Wie viele Nutzer soll das geplante, relativ kleine Gebäude beheimaten?
7. Wer soll der Bauherr, der Eigentümer und der zukünftige Hausherr des zu errichtenden Gebäudes/der Synagoge sein? Eine jüdische Religionsgemeinschaft, wie es bis jetzt überall und immer der Fall war, oder das Land Brandenburg?
8. Wie möchte das Land Brandenburg seine verfassungsrechtliche Verpflichtung umgehen, die beiden wiedergegründeten und voneinander zu unterscheidenden jüdischen Religionsgemeinschaften - die Einheitsgemeinde bzw. ihre Abspaltungen und die Gesetzestreue Jüdische Landesgemeinde - paritätisch zu behandeln und dem Umstand Rechnung tragen, dass sich die beiden konkurrierenden jüdischen Religionsgemeinschaften nicht ein G-tteshaus etc. teilen können?
Mit vorzüglicher Hochachtung
Semen Gorelik
Vorsitzender
Potsdam, Schwat 5778
Februar 2018
Erlösung oder Endlösung?
"Antisemitismusbeauftragter lenkt
bloß vom Thema ab"
„Offensichtlich sieht der Antisemitismusbeauftragte keinen Bedarf für sofortige und wirksame Maßnahmen gegen die Vertreibung und Diskriminierung der Juden“,
kommentiert Shimon Nebrat von der Gesetzestreuen Jüdischen Landesgemeinde Brandenburg die Arbeit von Felix Klein im Sputnik-Interview. Er erwartet zeitnah ein umfassendes Handlungskonzept.
Herr Nebrat, die Bundesregierung hat den Diplomaten Felix Klein zum Antisemitismus-Beauftragten ernannt. Vor der Berufung in sein neues Amt war er Sonderbeauftragter für Beziehungen zu jüdischen Organisationen und Antisemitismusfragen im Auswärtigen Amt. Denken Sie, dass er der Richtige für das Amt des Antisemitismusbeauftragten ist?
Es war nicht zu erwarten, dass mit der bedingungslosen Kapitulation des faschistischen Deutschland im Mai 1945 auch der abendländische Luther-Wagner-Hitler-Antisemitismus kapitulieren wird. Und es gab im Nachkriegsdeutschland keinerlei Bestrebungen, den deutschen Staat von dieser Pest zu befreien. Daher ist es auch keine Überraschung, dass wir heute mit dem weit entwickelten staatlichen Antisemitismus konfrontiert sind, der in den letzten Jahren besonders verstärkt und sichtbar auftritt. Wie es in der modernen Politik üblich ist, sieht sich der Staat in dieser Situation zum Schein-Kampf gegen seine eigene antisemitische Politik, nach dem Motto „Antisemiten sind immer die anderen“, berufen und unternimmt entsprechende politische Schritte. Ein Beauftragter des Staates soll jetzt den staatlichen Antisemitismus bekämpfen. Und nun ist er offiziell im Amt – der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Dr. Felix Klein. Er hat die schwere Aufgabe, in der Öffentlichkeit einen Kampf zu präsentieren, den es nie gab, nicht gibt und in diesem Land, wie es aussieht, auch nicht geben wird. Und er schafft es sicherlich. Er ist ja ein erfahrener Berufsdiplomat.
Als Antisemitismusbeauftragter der Bundesregierung mahnte Felix Klein: „Wir müssen neue Formen entwickeln, um muslimische Jugendliche anders an das Thema Holocaust heranzuführen.“ Er betonte dabei aber auch, dies gelte ebenso für alle anderen Jugendlichen. Sind das sinnvolle Redebeiträge?
Offensichtlich sieht der Antisemitismusbeauftragte keinen Bedarf für sofortige und wirksame Maßnahmen gegen die Vertreibung und Diskriminierung der Juden und lenkt bloß vom Thema ab. Eine ernsthafte Kampfansage ist von ihm so wenig zu erwarten wie ein Handlungskonzept gegen den rasant wachsenden Antisemitismus. Seine Aufgabe hat Herr Klein der Öffentlichkeit bereits präsentiert: Er soll dazu beitragen, dass die Probleme des Antisemitismus deutlich sichtbarer werden. Als ob sie nicht sichtbar genug sind! Er meint, dass es in der Antisemitismusbekämpfung schon vorher ausreichend Bildungs- und Präventionsangebote gab und auch jetzt gute Programme laufen. Deswegen wird er keine eigenen Projekte starten, sondern lieber ein Netzwerker sein, sich um die Koordinierung kümmern und Kräfte bündeln. Er plant, eine Bund-Länder-Kommission einzurichten, um die bestehenden Maßnahmen besser abzustimmen und die Antisemitismus-Forschung systematischer aufzustellen. Und natürlich will er Öffentlichkeitsarbeit betreiben. Seine ersten Schritte – die Forderung nach Statistikverbesserungen, Angriffe auf die AfD-Haltung und die Aufforderung der muslimischen Verbände zum Kampf gegen den Antisemitismus – sprechen bereits für eine Konzeptlosigkeit und den hoffnungslosen Kurs eines politischen Aktionismus.
Zuletzt gab es nach Angriffen auf einen Kippa-Träger in Berlin den Versuch, ein zivilgesellschaftliches Zeichen gegen Antisemitismus zu setzen. Es gab eine Kundgebung unter dem Motto „Berlin trägt Kippa“ – eine richtige Maßnahme? Ein Erfolg?
Gewollt oder ungewollt – das war eine gelungene Provokation. Schon allein die Tatsache, dass eine jüdische Gemeinde als Initiatorin zur Solidarität mit sich selbst aufgerufen hat, zeigt, dass in der Gesellschaft keine große Solidaritätsbereitschaft herrscht. Dies wurde durch die winzige Teilnehmerzahl bestätigt. In Berlin halten sich stets circa fünf Millionen Menschen auf, darunter circa 3,6 Mio. Einwohner. An der Kundgebung „Berlin trägt Kippa“ nahmen etwa 2000 Menschen teil, einschließlich Mitgliedern der jüdischen Gemeinde, Medienvertretern, Vertretern des sogenannten Zentralrates der Juden, PR-Politiker mit ihren Leibwächtern, dienstverpflichteten Staatsbediensteten, Sicherheitsleuten sowie zufälligen Passanten. Noch deutlichere Ablehnung einer breiten Solidarität hat die nachahmende Ein-Tag-Kippa-Aktion in Potsdam mit insgesamt 200 Teilnehmern gezeigt. Wir werden wohl auch weiterhin unsere Kippot allein tragen müssen. Und wir tun das nicht nur an einem Tag im Jahr, wie die Vertreter des sogenannten Zentralrats der Juden, sondern täglich.
Was sagen Sie zum Antisemitismus als gesellschaftlichem Phänomen in der Deutschen Demokratischen Republik? Gab es dort staatlichen Antisemitismus?
In der antifaschistischen und atheistischen DDR war vom abendländischen Luther-Wagner-Hitler-Antisemitismus nicht mehr die Rede. Die sogenannten Staatsbürger jüdischen Glaubens stellten in der DDR eine ganz kleine Minderheit dar, die ausschließlich aus politischen Gründen geduldet wurde. Es gab im Jahr 1952 nur eine Handvoll kleine, von der Stasi geführte jüdische Vereinigungen mit insgesamt circa 1800 Mitgliedern. Viele davon waren gar keine Juden. Der staatliche SED-Antisemitismus war dem staatlichen Antisemitismus in der ehemaligen Sowjetunion sehr ähnlich. Zwar hat sich die Sowjetunion vorerst stark für die Gründung des Staates Israel eingesetzt, in der Hoffnung, aus den sozialistischen Kibbuzen würde ein sozialistischer Staat entstehen. Doch die Entwicklung ließ sich Ende 1948, Anfang 1949 schnell aufklären, und die DDR-Regierung folgte der Politik des „Großen Bruders“ Sowjetunion – den imperialistischen Zionismus entschieden zu bekämpfen. Dies hatte direkten Einfluss auf die Haltung des SED-Regimes. Die Juden wurden in verschiedensten Lebensbereichen Diskriminierungen ausgesetzt und durften kein Judentum praktizieren, hatten aber keine öffentlichen antisemitischen Angriffe oder Beleidigungen zu befürchten. Nach der Wende fand eine Verflechtung der alten abendländischen Luther-Wagner-Hitler-Ideologie mit der atheistisch-kommunistischen DDR-Ideologie statt. Die grundsätzliche Ablehnung des Judentums und der Jüdisch-Lebenden ist heute im Ostdeutschland viel stärker spürbar als im Westen.
Was sollte ein Antisemitismusbeauftragter der Bundesregierung heute tun, um gesellschaftlichen Erscheinungen von Antisemitismus in Deutschland zu wehren?
Wenn Herr Dr. Klein in zwei bis drei Jahren ausreichend Statistikergebnisse gesammelt hat, kann er diese in Ruhe auswerten lassen. Und wenn bis dahin noch nicht alle nutzlosen Juden aus Deutschland vertrieben sind, wird er wahrscheinlich die gut laufenden Bildungs- und Präventionsprogramme noch effektiver gestalten wollen. Das ist nach dem jetzigen Stand zu erwarten.
Sollte es der Bundesregierung tatsächlich um die Erlösung und nicht schon wieder um die Endlösung gehen, und soll der Diskriminierung und Vertreibung der Juden aus Deutschland und aus ganz Europa tatsächlich entgegengewirkt werden, hat Herr Klein sehr zeitnah ein umfassendes Handlungskonzept vorzulegen, das grundsätzliche Änderungen in vielen Bereichen des gesellschaftlich-politischen Lebens wie Erziehung, Bildung, Religionsfreiheit, Schutz der Minderheiten, Aufnahmepolitik, Staatspropaganda und Berichterstattung, außenpolitische Beziehungen zum Staat Israel und zu terroristischen Staaten und Gruppierungen usw. vorsieht.
Es ist undenkbar, dass ein Antisemitismusbeauftragter der deutschen Regierung ein solches Konzept vorlegen kann.
Sputnik Deutschland, 05. Juni 2018 | Potsdam, Tamus 5778 |
die Verantwortung ABWÄLZEN
Die Landesregierung Brandenburg will die Verantwortung für den blühenden Antisemitismus auf das Moses-Mendelssohn-Zentrum abwälzen
Nach der Ernennung eines Antisemitismus-Beauftragten beim Bund und in anderen Bundesländern, können nun auch führende brandenburgische Landespolitiker nicht mehr auf eine Kampfansage gegen die eigene antisemitische Politik und auf die Einführung eines Antisemitismus-Beauftragten verzichten.
Abgehalten von diesem Schritt hatte sie bisher nur die Frage, wer die Verantwortung für den Schein-Kampf übernehmen soll, wenn der eigene landespolitische Antisemitismus in absehbarer Zukunft, wie geplant, obsiegen sollte.
Der neue Staatskanzlei-Chef in Potsdam, Martin Gorholt hat nunmehr eine kreative Lösung vorgeschlagen, mit der eine klare Kante in der Verantwortungsfrage gezogen werden kann. Für den Schein-Kampf gegen den eigenen landespolitischen Antisemitismus soll nicht ein Antisemitismus-Beauftragter der Landesregierung, sondern ein Antisemitismus-Beauftragter des Moses Mendelssohn Zentrums in Potsdam zuständig sein. So kann man das Moses Mendelssohn Zentrum, oder wenn die politische Lage reif ist, sogar die Nachfahren von Moses Mendelssohn für den erfolgreich verlorenen Schein-Kampf gegen den Antisemitismus verantwortlich machen.
Wenn man genau hinsieht, gibt es im Land Brandenburg jedoch keinen einzigen jüdischen Kindergarten, keine einzige jüdische Schule, keine Mikwe sowie keine andere jüdische Einrichtung, die der Antisemitismus-Beauftragte vor Antisemiten beschützen könnte. All unsere Versuche, das vernichtete jüdische Leben in diesem Bundesland wiederaufzubauen, hat die Landespolitik nachhaltig vereitelt.
Das vollständige Ausbleiben des jüdischen Lebens in Brandenburg will der Staatskanzleichef mit einer angeblich bestehenden Attraktivität dieses Bundeslandes für Juden widerlegen und versucht dies mit einer angeblich hohen Zahl an Juden zu belegen. In seiner am 18. Oktober veröffentlichen Pressemitteilung spricht er von 2000 Mitgliedern in den jüdischen Gemeinden sowie von ca. 2000 weiteren „versteckten“ Juden, die sich irgendwo im Land Brandenburg „still und heimlich“ aufhalten sollen.
Dem ehemaligen Staatssekretär des für Religionsgemeinschaften zuständigen Landeskulturministeriums Gorholt ist jedoch gut bekannt, dass die beiden wiedergegründeten jüdischen Religionsgemeinschaften in Brandenburg nach Angaben des Kulturministeriums gemäß der letzten Datenerhebung vom Dezember 2012 insgesamt 1800 Mitglieder haben. Diese Zahl gilt beim Kulturministerium als wesentlich überhöht.
Bekannt ist auch, dass der überwiegende Teil der Mitglieder der Ortsgemeinden des Landesverbandes und seiner Abspaltungen sowie einige Vorsitzende dieser Gemeinden gar keine Juden sind, da die Gemeinden satzungsgemäß auch Nicht-Juden aufnehmen. Seit 2012 ist die Zahl der Juden im Brandenburg deutlich gesunken, was der bundesweiten Tendenz entspricht.
Der Hinweis des Staatskanzleichefs auf 2000 weitere „versteckte“ Juden soll nicht zuletzt die Vertretungskompetenz der beiden Jüdischen Religionsgemeinschaften relativieren und gibt zu verstehen, dass die historisch bekannten Vorgänge, wo auch „versteckte“ Juden der behördlichen Aufmerksamkeit nicht entkommen konnten, fortgeführt werden.
Oktober 2018 / Cheschwan 5779 |
Wenn Antisemitismus ein Teil der Staatspolitik wird
Die meisten in Deutschland ansässigen Juden sind Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion. Sie stellen hier eine kleine national-religiöse Minderheit dar. Und viele von ihnen, insbesondere große Familien mit Kindern, fühlen sich zunehmend zur Auswanderung gezwungen. Denn ausgerechnet diese national-religiöse Minderheit bekommt vom Staat keinen wirksamen Schutz.
In den letzten Jahren kann man in Bezug auf den deutlich spürbar gewordenen Antisemitismus in Deutschland und in Europa öfter hören: "der alte Geist kommt wieder auf". Offensichtlich ist dieser Geist nie untergegangen. Die deutsche Gesellschaft ist heute nicht mehr, aber auch nicht weniger antisemitisch, als sie schon vor dem Holocaust war. Dass die chaotische massenhafte muslimische Zuwanderung zu einer weiteren Verschlimmerung des Alltagsantisemitismus in Deutschland geführt hat und auch weiterhin führen wird, steht außer Frage und ist offensichtlich. Von viel größerem Ausmaß ist der Aufmarsch des rechts- und linksextremen Antisemitismus.
Verschlimmert hat sich aber die Lage der Juden in Deutschland in den letzten Jahren wesentlich dadurch, dass der deutsche Staat es den Antisemiten möglich gemacht hat, ihre kontinuierlich vorhandene Judenfeindlichkeit in Taten umzusetzen.
Alltagsantisemitismus
Der in allen Schichten der deutschen Gesellschaft vorhandene Alltagsantisemitismus ist sicherlich keine Neuerscheinung. Alltagsantisemitismus erleben Juden bereits seit über 3300 Jahren. Es wird ihn auch weiter geben. Eine Erklärung hierfür haben Antisemiten immer parat: Jedes Mal wurden die Juden beschuldigt, sich "falsch" verhalten zu haben, und "selbst schuld" am Antisemitismus zu tragen.
Zu einer Zeit war religiöser Hass die Ursache, und zu einer anderen – Rassenzuteilung. Manchmal wurden wir für unsere Armut, manchmal für Reichtum gehasst. Man hat uns verfolgt, weil wir die Revolutionen unterstützt oder auch auf der Seite der Konterrevolution kämpften. Wir wurden für unsere völlige Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksal des Exillandes gehasst, aber auch für übermäßige Erfolge im soziokulturellen und wirtschaftlichen Leben des gleichen Landes, als Assimilationsverweigerer aber auch als zu einheimisch und zu bürgerlich beschuldigt. Wir wurden gehasst für zu starken Zusammenhalt, aber auch für ewige Streitereien untereinander. Es ist eine Aufzählung ohne Ende.
Die "aufgeklärten" Moses Mendelssohns Juden haben immer wieder versucht, die direkte Ursache zu bekämpfen, die, ihrer Meinung nach, den Antisemitismus verursachte. Sie glaubten, dass die Ursache für den Judenhass sei, dass sie anders sind. Als Ergebnis kleideten sie sich wie die anderen, begannen, die Fremdsprache noch besser als Einheimische zu beherrschen, missachteten öffentlich die Gebote und Verbote der Tora… So ist in Deutschland ein Scheinjudentum, genannt auch Reformjudentum entstanden.
All diese Korrekturen führten letztendlich zur Gegenwirkung, und der Judenhass wurde noch stärker. Dann entschieden sich einige Juden, als Juden gänzlich zu verschwinden, zum Christentum überzutreten und sich unter anderen Völkern aufzulösen. Jeder, und insbesondere jeder in Deutschland, weiß, wie tragisch das endete.
Und auch der Versuch, den Antisemitismus der Streuung zuzuschreiben und als Lösung einen eigenen jüdischen Staat zum Schutz der Juden nach europäischem Muster zu gründen (so war die offizielle These der Zionisten!), führte nicht zum gewünschten Ergebnis. Die Gründung des Staates Israel im Jahr 1948 führte zum weiteren ungeheuerlichen Anstieg des Antisemitismus seitens der europäischen und arabischen Staaten. Überraschend verwandelte sich Israel schnell in einen der gefährlichsten Orte für Juden auf der ganzen Welt.
Wenn Antisemitismus ein Teil der Staatspolitik wird
Mit dem Alltagsantisemitismus müssen wir leben und das können wir auch. Bereits seit ca. 2000 Jahren leben Juden im Exil, zerstreut über die ganze Welt. Und in diesen Jahren haben wir gelernt: Antisemitismus, sei er christlich, muslimisch, atheistisch etc., stellt für Juden und für die ganze Gesellschaft erst dann eine ernsthafte Gefahr dar, wenn er ein Teil der Staatspolitik ist.
Daher ist jetzt die Angst bei vielen Juden in Deutschland sehr groß, denn wir können klar erkennen, dass die Assimilations- und Vertreibungspolitik, die alle europäischen, und insbesondere französischen Juden bereits seit Jahren erleben, jetzt auch von der deutschen Politik und von den Machthabenden aktiv betrieben wird.
Jede Regierung hat alle notwendigen Instrumente in der Hand
Es sind keine Araber, Muslime, Christen oder Rechts-/Linksextremisten, die die Juden aus Schweden, Irland, Frankreich etc. vertreiben. Vertrieben werden die Juden von den jeweiligen Regierungen. Denn jede Regierung hat alle notwendigen Instrumente in der Hand wie Polizei, Geheimdienste, Bildungs- und Erziehungsinstitutionen, staatliche Medien und Propagandamaschinerie usw., um jede Bevölkerungsgruppe, seien es Homosexuelle, Ausländer, Zuwanderer, Flüchtlinge, Rechts- oder Linksextremisten, unbeliebte politische Parteien, religiöse Minderheiten etc. vor jeder Art der Benachteiligung und Diskriminierung, geschweige denn Vertreibung, zu schützen und die Gleichbehandlung dieser Gruppen zu gewährleisten. Das tun die Bundesrepublik und die europäischen Staaten sehr erfolgreich. Keine der oben genannten Bevölkerungsgruppen ist hier von Diskriminierung und Vertreibung bedroht. Nur mit den Juden funktioniert es wieder irgendwie nicht.
Die Auflage nicht erfüllt
Nach dem Zerfall der Sowjetunion sind viele sowjetische Juden nach Israel und USA ausgewandert. Nur ganz wenige kamen nach Deutschland. Im Jahr 1990 gab es in Deutschland nach verschiedenen Angaben zwischen 5.000 und 15.000 Personen, die sich zum Judentum bekannten. Durch die Zuwanderung aus der ehemaligen Sowjetunion in den Jahren 1990 bis 2004 ist die Anzahl der Juden auf bis zu 80.000 Personen gestiegen. Seit 2005 kommen jedoch fast keine Juden mehr. Nach allem, was Deutschland den europäischen Völkern und den europäischen Juden in den Jahren 1933 - 1945 angetan hat, verlor dieses Land naturgemäß sein Existenz- und Souveränitätsrecht.
Erstaunlich großzügig, äußerst kurzfristig und mit einem nicht nachvollziehbaren Vertrauensvorschuss haben die Alliierten dem deutschen Staat die entfallenen Existenzrecht und Souveränität, wenn auch mit Auflagen, wiedergegeben. Zu den Auflagen gehört unter anderem auch eine moralische Verpflichtung des deutschen Staates, das von ihm vernichtete jüdische Leben wiederaufzubauen und den Juden in Deutschland eine Möglichkeit zu geben, hier gleichberechtigt und ungestört nach jüdischen Traditionen leben zu können.
Die im Jahr 1989 von der Kohls Regierung erklärte Bereitschaft, sowjetische Juden aufzunehmen, sollte als Zeichen gelten, dass dieses Land seine moralische Verpflichtung zum Wiederaufbau des vernichteten jüdischen Lebens endlich erfüllen will.
Diese Hoffnung ist nicht in Erfüllung gegangen. Die Zugewanderten haben sich getäuscht. Es hat sich herausgestellt, dass die zeitlich begrenzte Aufnahme der sowjetischen Juden in den Jahren 1990 - 2004 bloß eine politische Farce war. Der Wiederaufbau des vernichteten jüdischen Lebens war nicht geplant und fand nicht statt. Seine Aufgabe, die religiöse jüdische Minderheit wie alle andere Minderheiten vor Alltagsantisemitismus, Diskriminierung und Vertreibung zu schützen erfüllt der Staat nicht.
Warnungen nicht wahrgenommen
Einer der bekanntesten Vertreter des deutschen Judentums, Leo Baeck, der den Holocaust überlebt hat, hat im Dezember 1945 gesagt:
„Für uns Juden aus Deutschland ist eine Geschichtsepoche zu Ende gegangen. Eine solche geht zu Ende, wenn immer eine Hoffnung, ein Glauben, eine Zuversicht endgültig zu Grabe getragen werden muss. Unser Glaube war es, dass deutscher und jüdischer Geist auf deutschem Boden sich treffen und durch ihre Vermählung zum Segen werden könnten. Dies war eine Illusion – die Epoche der Juden in Deutschland ist ein für alle Mal vorbei.“
Wir haben diese Worte damals nicht ernstgenommen.
Auch haben wir die bereits im Jahr 1948 vom berühmtesten Vertreter des deutschen Nachkriegs-Judentums, dem Holocaustüberlebenden Heinz Galinski ausgesprochenen Warnungen nicht ernst genommen:
„Es ist entmutigend für die Juden in Deutschland, dass in den vergangenen drei Jahren weder in Wort noch in Tat auch nur Zeichen des Bedauerns zu spüren waren… man weigerte sich in Gegenteil, den damals gestohlenen Besitz herauszugeben…“
Nicht richtig zugehört haben wir, als sein Nachfolger, der Präsident des sogenannten Zentralrats der Juden in Deutschland, Ignatz Bubis im Gespräch mit dem Magazin "Stern" im Juli 1999 sein Vermächtnis verkündete:
"Ich habe fast nichts bewegt… Ich habe gedacht, vielleicht schaffst du es, dass die Menschen anders übereinander denken, anders miteinander umgehen… Wir sind fremd geblieben… Jeder in Deutschland fühlt sich verantwortlich für Schiller, für Goethe… aber keiner für Himmler."
Das Tabu ist der staatliche Antisemitismus
Das Thema Staatlicher Antisemitismus bleibt im Nachkriegsdeutschland immer noch tabu. Darüber darf man hier nicht reden. Den staatlichen Antisemitismus habe es nur in dem nationalsozialistischen Deutschland bis zum Mai 1945 gegeben. In Nachkriegsdeutschland wird das öffentliche Verständnis vermittelt – solange in Deutschland keine Konzentrationslager und keine Gaskammern mehr für Juden errichtet werden, gebe es hier auch keinen staatlichen Antisemitismus.
Es ist nicht zu übersehen, dass viele deutsche Medien gegenwärtig über den wachsenden Alltagsantisemitismus in allen Schichten der Gesellschaft ständig berichten und die zahlreichen bekannt gewordenen antisemitischen Angriffe und sich kontinuierlich häufenden kriminellen Taten gegen Juden aufzählen, jedoch nicht über die Rolle und die Verantwortung des Staates für diese Entwicklung berichten wollen. So beißt ein Hund immer den Stock, mit dem er geschlagen wird, sieht aber nicht die Hand, die diesen Stock gegen ihn richtet.
Dass Juden in Deutschland heute wieder in Gefahr sind, ihre Zugehörigkeit zum Judentum verstecken müssen und zur Ausreise gezwungen werden, erlaubt die Annahme, dass sich der staatliche Antisemitismus in Deutschland vollständig erholt hat und in seinem neuen, ausgeklügelten und demokratieangepassten Gewand das Ziel verfolgt, dieses Land frei vom Judentum zu machen. Die judenfeindliche Vertreibungspolitik versteckt sich geschickt hinter den Lippenbekenntnissen und Sonntagsreden mit vagen Aufrufen, Erinnerung wach zu halten. Im Alltag wird aber ein staatlich zugebilligter und mitunter staatlich geführter Vertreibungs- und Assimilationszwang auf Juden ausgeübt.
Das Existenzrecht Israels in Frage gestellt?
Eine weitere Erscheinungsform des staatlichen Antisemitismus ist die feindselige Positionierung im Kampf des Jüdischen Volks für seinen Staat Israel. Viele deutsche Politiker betonen immer wieder, wie wichtig für sie (heute) das Existenzrecht des Staates Israel ist und suggerieren damit, dass die Frage nach diesem Existenzrecht sehr wohl legitim sei. Über das Existenzrecht eines antisemitischen Deutschlands im Hinblick auf die ernst zu nehmende Rückfallgefahr wollen die Politiker nicht reden. Gleichzeitig unterstützt Deutschland sehr aktiv - direkt oder indirekt - Bestrebungen von israelfeindlichen Regimen und Terrorgruppen wie Hamas und Fatah, die den Juden ihren Staat Israel wegnehmen und das jüdische Volk vernichten wollen.
Brandenburg als Vorreiter?
Man kann heute über einen modernen staatlichen Antisemitismus in Deutschland sprechen. Gute Beispiele für die Diskriminierung von Juden bietet das Land Brandenburg. Demnach hat der erste brandenburgische Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) für „die lieben jüdischen Zuwanderer“ im Jahr 1993 als Begrüßungsgeschenk in erster Linie eine Trauerhalle auf dem jüdischen Friedhof in Potsdam renovieren lassen. Dort sollte aus seiner Sicht das jüdische Leben beginnen. Das war seit 1945 die erste und die einzige wiederaufgebaute jüdische Einrichtung in der Landeshauptstadt Potsdam. Die Errichtung einer für das jüdische Leben in erster Linie notwendigen jüdischen Schule und eines jüdischen Kindergartens hat die Landesregierung von vornherein angelehnt.
Nach einer jahrelangen Auseinandersetzung hinsichtlich der Verpflichtung des Landes Brandenburg, das vernichtete jüdische Leben wiederaufzubauen und die wiedergegründete orthodox-jüdische Religionsgemeinschaft mit den beiden christlichen Kirchen gleich zu behandeln, lehnte das zuständige Kulturministerium des Landes im Jahr 2000 die beantrage Förderung für den Wiederaufbau des vernichteten jüdischen Lebens ab. Es hat fünf Jahre gedauert bis das Oberverwaltungsgericht Brandenburg im Jahr 2005 diese Entscheidung des Landes für diskriminierend und rechtswidrig erklärt hat.
Daraufhin hat die zuständige Kulturministerin im selben Jahr ein Landesgesetz vorbereitet und vom Brandenburgischen Parlament verabschieden lassen, mit dem der Wiederaufbau des vernichteten jüdischen Lebens durch die wiedergegründete Funktionsnachfolgerin des vernichteten „Preußischen Landesverbandes Gesetzestreuer Synagogengemeinden KdöR“ unmöglich gemacht wurde. Es hat noch weitere vier Jahre gedauert, bis das Bundesverfassungsgericht im Mai 2009 diese landesgesetzliche Regelung für verfassungswidrig und nichtig erklärt und das Land zur paritätischen Förderung der Gesetzestreuen Jüdischen Landesgemeinde verpflichtet hat. Auch diese Entscheidung will das Land nicht umsetzen.
Während die gerichtlichen Auseinandersetzungen andauern, sehen sich viele jüdische Familien, insbesondere mit Kindern, gezwungen, das Land wieder zu verlassen. Das Ziel, die jüdischen Familien zu vertreiben, hat die Landespolitik damit erreicht. Von den 8.500 aufgenommenen jüdischen Zuwanderern sind im Land noch ca. 1.300 verblieben.
Wurden die Verantwortlichen für das diskriminierende Landesgesetz gegen Juden und für die Vertreibung der eingewanderten jüdischen Familien bestraft? Ganz in Gegenteil! Der zuständige Justiziar ist für seine hervorragenden diskriminierenden antisemitischen Handlungen zum Kirchenreferatsleiter des Kulturministeriums befördert worden, und die für das verfassungswidrige Landesgesetz verantwortliche Landeskulturministerin wurde zur Bundesministerin für Bildung und Forschung befördert.
Militaristischer Hohenzollerntempel statt jüdischer Schule
Inzwischen setzt sich die Landespolitik sehr aktiv für einen Wiederaufbau ein, der für das Land politisch offensichtlich viel wichtiger als der Wiederaufbau des vernichteten jüdischen Lebens ist – nämlich für den Wiederaufbau der Garnisonkirche. Für den Wiederaufbau dieser Kirche stellt auch die Bundesregierung 12 Millionen Euro Steuergelder zur Verfügung.
In dieser Kirche wurde Hitler zum Reichskanzler getauft. Holocaustmuseen in der ganzen Welt zeigen Bilder von Hitler und Hindenburg vor der Garnisonkirche, die die Menschheit an den „Tag von Potsdam“ erinnert, an den 21. März 1933, mit dem in dieser Kirche die Katastrophe begann. International wird die Garnisonkirche oft als Geburtsstätte des Dritten Reiches angesehen. Warum setzt sich die Politik für den Wiederaufbau dieser – selbst in der evangelischen Kirche stark umstrittenen – Kirche ein? Den wahren Grund für die Idee wollen die Initiatoren und Politiker nicht nennen und verstecken ihn hinter dem Vorwand des Raumbedarfs für zukünftige historisch-politische Bildungsarbeit.
Eine richtige Antwort des Landes Brandenburg an Hitler und Goebbels und ihre heutigen Anhänger, von denen es leider immer noch zu viele in diesem Land gibt, wäre gewesen, an dieser Stelle einen jüdischen Kindergarten oder eine jüdische Schule aufzubauen! Aber… die Politik hat sich anderes entschieden.
Nützliche Juden auf Abruf
Die Lage der jüdischen Zuwanderer unterscheidet sich von einem Bundesland zum anderen nicht wesentlich. Nur einige Städte in den alten Bundesländern haben eine minimale Infrastruktur für das jüdische Leben. In den neuen Bundesländern wurden je ein schein-jüdisches Zentrum bzw. je eine Scheinsynagoge aufgebaut, um ein blühendes jüdisches Leben vorzutäuschen.
Mit einer von den jeweiligen Landesregierungen aufgrund der Gleichbehandlung mit den Kirchen zu zahlenden staatlichen Förderung können nur die jüdischen Landesverbände rechnen, die im sogenannten Zentralrat der Juden in Deutschland organisiert sind. Diese Förderung wird zum Großteil für die Gehälter der Gemeindeführung verwendet. Der "Zentralrat" selbst wird direkt vom Staat unterhalten und erhält neben dem vertraglich vereinbarten Jahresfestbetrag von 13 Mio. Euro weitere Millionen-Förderungen jährlich. Es steht zu befürchten, dass dieser Zentralrat als Zweckgemeinschaft fungiert, die ausschließlich für politische Zwecke der deutschen Regierung benötigt und missbraucht wird. Man nennt sie auch Juden auf Abruf. Sie soll bei bestimmten politischen Veranstaltungen der Machthabenden erscheinen und die deutsche Regierung für ihre große Liebe zu den Juden öffentlich loben und auszeichnen.
Die Juden in Deutschland erwartet dasselbe Schicksal
Aber auch das Vorhandensein von jüdischen Einrichtungen wäre keine Sicherung des jüdischen Lebens. In vielen französischen Städten haben die dort ansässigen Juden aus eigenen Mitteln eine vollständige jüdische Infrastruktur mit allen dazugehörigen jüdischen Einrichtungen aufgebaut und jahrelang gepflegt. Sie waren stolz auf ihr tatsächlich blühendes jüdisches Leben und sie waren für Frankreich eine echte Bereicherung. Jetzt vertreibt Frankreich seine Juden. Die französische Regierung gewährt dieser religiösen Minderheit keinen ausreichenden Schutz vor Angriffen ihrer Nachbarn. Die französischen Juden können sich in den dort - in Gegenteil zu Deutschland - vorhanden jüdischen Schulen, Kindergärten und Synagogen nicht verstecken. Sie werden auf den Straßen und in den eigenen Häusern und Wohnungen angegriffen, von bestimmten Teilen der französischen Bevölkerung terrorisiert, von vielen Staatsbediensteten diskriminiert und benachteiligt… Die Juden bekommen vom Staat keinen wirksamen Schutz gegen diese antisemitischen Handlungen und müssen deswegen das Land verlassen. Die Juden in Deutschland erwartet dasselbe Schicksal.
Shimon Nebrat | Nissan 5778 - Kislew 5779 |
Chanukka
in der deutschen Leitkultur
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Seit mehr als zweitausend Jahren zünden Juden jedes Jahr acht Tage hintereinander Chanukka- Kerzen an und setzen damit die Tradition ihrer Väter fort. Was ist der Sinn dabei? Was verbirgt sich hinter den Lichtern von Chanukka?
Die Gründe scheinen bekannt zu sein. Vor mehr als 2000 Jahren gab es einen Krieg mit den Griechen, und eine kleine Gruppe toratreuer Juden besiegte auf wundersame Weise die große und starke griechische Armee. Als sie Jerusalem in Besitz nahmen, wollten sie als erstes die Feuer der goldenen Menora entzünden, die von den Griechen im Tempel gelöscht worden waren. Aber sie fanden nur einen einzigen Krug mit rituell reinem Öl, versiegelt mit dem Siegel des Hohepriesters. Dieses Öl konnte nur für einen Tag reichen, aber die Feuer der Menora brannten auf wundersame Weise acht Tage lang, bis neues reines Öl zubereitet war.
In Erinnerung an diese beiden Wunder führten die Weisen die Chanukka-Feier ein mit dem Anzünden von Chanukka-Kerzen. Es hat viele andere Wunder in der jüdischen Geschichte gegeben, viel beeindruckender als die von Chanukka, aber die Weisen haben keine Feiertage zum Gedenken an diese Wunder eingeführt. Was also unterscheidet das Wunder von Chanukka? Chanukka, wie alle anderen jüdischen Feiertage, wurde nicht nur in Erinnerung an historische Ereignisse der Vergangenheit gegründet, sondern zeichnet sich durch seine anhaltende Relevanz aus.
Feier unseres Glaubens über den Sieg in der Gegenwart und in der nahen Zukunft.
Bei Chanukka geht es nicht nur darum, unseren vergangenen wundervollen Sieg zu feiern. Dies ist eine Feier unseres Glaubens über den Sieg in der Gegenwart und in der nahen Zukunft.
Ihr moderner Aspekt leuchtet hell in den Chanukka-Kerzenlichtern. Um dies zu verstehen, muss man sich ein wenig mit der Geschichte von Chanukka vertraut machen und die Essenz der Konfrontation zwischen zwei Zivilisationen - den Griechen und den Juden - verstehen.
Wer waren die Griechen? Ihre bewegte Geschichte reicht bis in die ferne Vergangenheit zurück, als Alexander der Große mit seinen fürchterlichen Phalangen ein Land nach dem anderen eroberte. Und dabei geschah ein praktisch beispielloses Phänomen. Die besiegten Völker akzeptieren nacheinander freiwillig und manchmal proaktiv die Kultur und Lebensweise des Eindringlings. In allen besetzten Gebieten etablieren die Griechen nach und nach die sogenannte weltweite universale Leitkultur.
Warum haben die Griechen alle so beeindruckt? Griechische Denker kamen, ohne den Schöpfer der Welt zu leugnen, zu dem Schluss, dass Er seine Schöpfung vergessen hätte und die Zügel des Herrschens jetzt in den Händen des Menschen liegen, der die Welt regieren und die Naturgesetze aktiv beeinflussen kann und soll. Es gäbe nichts, was nicht dem menschlichen Verstand und seinem Willen unterliege. So brachten sie den Griechenkult des menschlichen Geistes und Körpers hervor. Und auf dieser Grundlage ist es ihnen gelungen, jedem Menschen überraschend subtil und genau seine Wünsche und Bedürfnisse zu erfüllen - Philosophie, Wissenschaft, Sport, Theater, Bildhauerei, Poesie, Schauspiel, Kunst, Unterhaltungsindustrie. Die Menschen wurden glücklicher, Frauen zugänglicher, das Essen schmeckte besser, das Leben machte viel mehr Spaß. So fegte der Hellenismus in einem gigantischen Strom durch alle Länder, durch die damalige Welt. Und alle Völker verneigten sich vor den Griechen und akzeptierten ihre Weltanschauung.
Aber in einer abgelegenen Provinz - dem kleinen Judäa - erwartete sie eine Überraschung. Obwohl die Juden auf eine bewaffnete Auseinandersetzung mit den Griechen verzichteten, akzeptierten sie ihre erfolgreiche Kultur nicht und lachten sie sogar irgendwie aus. Allmählich, Schritt für Schritt, begann dennoch ein schillernder Hellenismus unter die Juden einzudringen, und die meisten von ihnen wurden zu Hellenisten. Jüdische Männer und dann auch Frauen begannen, sich wie Griechen zu kleiden (das heißt, sie gingen fast ohne Kleidung), besuchten Stadien und Theater und verbrachten ihr Leben auf der Suche nach neuen raffinierten Vergnügen und Amüsements. Eine neue fortschrittliche aufgeklärte hellenistische Kultur übernahm die Köpfe und, hauptsächlich, Körper des jüdischen Volkes.
Das einzige, was die Hellenisten behinderte, war, dass die neue Kultur und "Aufklärung" nicht von allen Juden angenommen wurden. Hier und da gab es noch Juden, die den Gesetzen des Allmächtigen und seiner Tora treu blieben. Dies schuf einen unangenehmen und gefährlichen Präzedenzfall für die Machthabenden und ihre Ideologie.
Und dann begannen die assimilierten Hofjuden sich darum zu bemühen, gesetzestreue Juden zu einem "normalen Volk" zu machen. Dazu war es notwendig, den gesamten religiösen Aspekt des Judentums zu zerstören und nur den rein nationalen zu belassen. Daher wollten die hellenistischen Juden, dass die gesetzestreuen Juden die Tora und natürlich G-tt verlassen und die griechische Lebensweise annehmen, wie sie es selbst taten. Es gelang ihnen jedoch nicht. Die klardenkenden Juden wollten die leitende Weltkultur anderer Völker in keiner Weise akzeptieren.
Dann begannen die hellenistischen Juden, sie den Behörden anzuzeigen, die Behörden begannen, sie zu verfolgen, setzten zu Mord und Gewalt an. Die aufgeklärten Griechen hatten sich nicht das Ziel gesetzt, alle Juden physisch zu vernichten, wie es später das brillant aufgeklärte und hochgebildete deutsche Volk unter der Führung Hitlers tun wollte.
Sie versuchten nur, die Juden ihrer Leitkultur und Lebensweise zu unterwerfen. Mit der zwangsweise vermittelten Leitkultur meinten die Griechen, sie handelten zum Besten der Juden und befreiten Israel von Vorurteilen.
ein Konflikt zweier Weltanschauungen
Die toratreuen Juden hielten lange aus. Erst als es ihnen verboten war, Beschneidungen durchzuführen, zu schächten, den Sabbat zu halten, die Tora zu lehren und nach den Gesetzen des Allmächtigen zu leben, das heißt, als die akute Gefahr entstand, den Sinn ihres Daseins als Volk zu verlieren, erst dann rief man zur Rebellion auf. Die Ereignisse, die dem Aufstand und der Etablierung des Chanukka-Festes vorausgingen, waren also der erste Zusammenstoß zwischen Judentum und Hellenismus, ein Konflikt zweier Weltanschauungen, zweier Ideologien, zweier Kulturen, die in allen folgenden Jahrhunderten einen erbitterten Kampf unter sich führten und auch bis heute weiterführen. Das Judentum störte die Griechen, weil es ihrer gesamten Leitkultur, der gesamten hellenistischen Lebenseinstellung widersprach. Das Judentum stand auch den mazedonischen Herrschern im Weg, die von einer Symbiose von Ost und West träumten, aus dem eine „neue historische Volksgemeinschaft“ – das Volk der hellenistischen Staaten – hervorgehen sollte. Der Konflikt zwischen diesen beiden sich gegenseitig ausschließenden Lebensweisen, der jüdischen und der hellenistischen, war unvermeidlich. Ein blutiger Krieg begann, die Rebellen unter der Führung von Matitjahu ben Johan Hashmanaj - sie wurden die Makkabäer genannt - nahmen Jerusalem in Besitz, reinigten den Tempel und entzündeten zunächst die von den griechischen Besatzern gelöschten Feuer der goldenen Menora. Aber der Sieg war nur vorübergehend.
Der Krieg geht von Generation zu Generation weiter.
Der Krieg geht von Generation zu Generation weiter. Wie in jenen alten Zeiten infizieren sich viele Juden immer wieder mit der griechischen Leitkultur, die die Grundlage der Lebensweise aller europäischen Völker bildet. Als Ergebnis verliert das jüdische Volk eine Schlacht nach der anderen. Schauen wir uns um, wie ist die Welt um uns herum, jüdisch oder griechisch? Griechen begeistern und bezaubern mit äußerer Brillanz und äußeren Verhaltensformen, mit rhetorischen Gaben und feierlichem Schweigen, mit ausgeklügelten Fähigkeiten, die öffentliche Meinung zu manipulieren, schöne Worte zu erfinden und zu verwenden, wirksame Einflussmittel einzusetzen...
Aber es ist notwendig, die Hauptsache zu verstehen, dass die griechische Leitkultur mit ihrer Schönheit, Anmut und Attraktivität keinen eigenständigen Wert hat. Sie gewinnt nur dann Bedeutung, wenn sie einem Menschen hilft, nach moralischer Reinheit und Heiligkeit zu streben. Und wenn die oben beschriebene griechische Leitkultur als Selbstzweck existiert, ohne die richtige Proporz, ohne Inhalt, wenn es keinen würdigen Orientierungspunkt, keine klare ethische Norm gibt, was gut und was schlecht ist, dann dreht sich die Schönheit schnell um in ungeheuerliche Hässlichkeit. Hochgebildete und Aufgeklärte, die es verstehen, schön zu fesseln und zu glänzen, können schnell ihr menschliches Wesen verlieren und sich in schreckliche Monster verwandeln, die Moral, Gewissen, Heiligkeit und alles Menschliche zerstören.
Und dann kann die Philosophie verwendet werden, um Gräueltaten und Massenmorde zu rechtfertigen, die Wissenschaft kann schnell auf militärische Zwecke und die Herstellung von Massenvernichtungswaffen ausgerichtet werden. Ohne Moral können alle Errungenschaften leicht für das Böse verwendet werden, und der Verstand wird unweigerlich den verborgenen abscheulichen Kräften des Menschen dienen. Hier liegen die Wurzeln der Konfrontation zwischen Griechen und Juden von damals bis heute. Die Griechen trugen die Ideen der Form und des Äußeren und die Juden - des Inhalts und des Inneren. Die Griechen suchten nach einer Rechtfertigung für ihren Wunsch, um jeden Preis die Kontrolle über die ganze Welt zu erlangen, und die Juden - die wahre Wurzel dieser Welt.
Zwar suchten auch griechische Philosophen nach einer rationalen Lösung für die allgemeinsten Fragen nach dem Wesen des Menschen und der Welt, eine Antwort auf die Frage aller Fragen - warum ist dem Menschen das Leben gegeben und was ist der Sinn des Lebens. Aber diese Frage wurde von allen Philosophen unterschiedlich beantwortet.
Und am wichtigsten ist, dass ihre Philosophie immer nur eine schöne Theorie war, die sie zu nichts verpflichte. Und die Juden waren bestrebt, sich strikt an die Gesetze der Tora zu halten und nach diesen Gesetzen in G-ttesfurcht und Liebe zu leben – also das Judentum zu praktizieren.
In dieser griechischen Welt, in der wir leben, entzünden die Juden jedes Jahr die Lichter von Chanukka. Der Sinn des Anzündens von Chanukka-Kerzen besteht darin, die Dunkelheit der Griechen zu vertreiben, um letztendlich die griechische Weltanschauung und griechische Ideologie zu besiegen.
Das sollten Vertreter der judenfeindlichen griechischen Leitkultur wissen und verstehen, wenn sie mit uns vor den Fernsehkameras, vor den Augen der Öffentlichkeit, unsere Chanukka-Kerzen
anzünden.
Chanukka Sameach!
Der Vorstand |
In Deutschland kann
kein jüdisches Leben
wieder entstehen
Die meisten in Deutschland lebenden Juden sind Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion. Viele von ihnen, insbesondere große Familien mit Kindern, müssen heute zunehmend über Auswanderung nachdenken. Denn die Bundesrepublik wird immer antisemitischer.
Im Jahr 1990 gab es in Deutschland nach verschiedenen Angaben zwischen 5000 und 15.000 Personen, die sich zum Judentum bekannten. Durch die Zuwanderung aus der ehemaligen Sowjetunion in den Jahren 1990 bis 2004 ist die Anzahl der Juden auf bis zu 100.000 Personen gestiegen. Seit 2005 kommen jedoch fast keine Juden mehr. Das liegt daran, dass die Bundesrepublik immer antisemitischer wird.
Der deutsche Staat ermöglicht Antisemiten, zur Tat zu schreiten
In den letzten Jahren kann man in Bezug auf den deutlich merklicher gewordenen Antisemitismus in Deutschland und in Europa öfter hören: „Der alte Geist kommt wieder auf“. Und anscheinend ist dieser Geist nie untergegangen. Die deutsche Gesellschaft ist heute nicht mehr, aber auch nicht weniger antisemitisch, als sie schon vor dem Holocaust war. Dass die chaotische, massenhafte muslimische Zuwanderung zu einer weiteren Verschlimmerung des Alltagsantisemitismus in Deutschland geführt hat und auch weiterhin führen wird, steht außer Frage und ist offensichtlich. Von viel größerem Ausmaß ist der Aufmarsch des rechts- und linksextremen Antisemitismus. Verschlimmert hat sich die Lage der Juden in Deutschland in den letzten Jahren aber wesentlich dadurch, dass der deutsche Staat es den Antisemiten möglich gemacht hat, ihre kontinuierlich vorhandene Judenfeindlichkeit in Taten umzusetzen.
Jede Regierung hat alle notwendigen Instrumente in der Hand
Antisemitismus stellt für Juden und für die ganze Gesellschaft erst dann eine ernsthafte Gefahr dar, wenn er Teil der Staatspolitik ist. Daher ist jetzt die Angst bei vielen Juden in Deutschland groß, denn sie könnten klar erkennen, dass die Assimilations- und Vertreibungspolitik, die alle europäischen Juden bereits seit Jahren erleben, jetzt auch von der deutschen Politik und von den Machthabenden aktiv betrieben wird. Juden aus Schweden oder Frankreich etwa werden nicht von Christen, Arabern, Muslimen, Rechts- oder Linksextremisten vertrieben, sondern von den jeweiligen Regierungen. Jede Regierung hat alle notwendigen Instrumente, wie Polizei, Geheimdienste, Bildungs- und Erziehungsinstitutionen, staatliche Medien und Propagandamaschinerie und so weiter, in der Hand, um jede Bevölkerungsgruppe vor jeder Art der Benachteiligung und Diskriminierung, geschweige denn Vertreibung, zu schützen.
Das Tabu ist der staatliche Antisemitismus
Über staatlichen Antisemitismus darf man in diesem Nachkriegsdeutschland nicht reden. Den habe es nur im nationalsozialistischen Deutschland bis zum Mai 1945 gegeben. Heute wird das öffentliche Verständnis vermittelt: Solange keine Konzentrationslager und keine Gaskammern mehr für Juden errichtet und keine Gesetze gegen Juden erlassen werden, gibt es hier auch keinen staatlichen Antisemitismus. Es ist aber nicht zu übersehen, dass viele deutsche Medien gegenwärtig den wachsenden Antisemitismus in allen Schichten der Gesellschaft zwar einstimmig beklagen und die zahlreichen antisemitischen Angriffe und sich kontinuierlich häufenden kriminellen Taten gegen Juden immer wieder aufzählen, jedoch nicht über die Rolle und die Verantwortung des Staates für diese Entwicklung reden wollen.
Das Ziel: dieses Land frei vom Judentum zu machen
Dass Juden in Deutschland heute wieder in Gefahr sind, ihre Zugehörigkeit zum Judentum verstecken müssen und sich zur Ausreise gezwungen sehen, zeigt, dass sich der staatliche Antisemitismus in Deutschland vollständig erholt hat und in seinem neuen, ausgeklügelten und demokratieangepassten Gewand das Ziel verfolgt: dieses Land frei vom Judentum zu machen. Im Alltag wird ein staatlich zugebilligter und mitunter staatlich geführter Vertreibungs- und Assimilationszwang auf Juden ausgeübt. Jeder deutsche Politiker betont immer wieder, wie wichtig für ihn das Existenzrecht des Staates Israel ist und suggeriert damit, dass die Frage nach diesem Existenzrecht sehr wohl legitim sei – über das Existenzrecht eines antisemitischen Deutschlands im Hinblick auf die ernstzunehmende Rückfallgefahr wollen die Politiker nicht reden. Gleichzeitig unterstützt Deutschland sehr aktiv – direkt oder indirekt – Bestrebungen von israelfeindlichen Regimen und Terrorgruppen wie Hamas und Fatah.
Antisemitismus-Beauftragte des Bundes: Eine lächerliche politische Show
Mit der Entscheidung, einen Antisemitismus-Beauftragten einzusetzen, zieht die deutsche Politik eine lächerliche politische Show ab. Anstatt längst überfällige Gesetze zu verabschieden, die es ermöglichen würden, die in der BRD antisemitisch handelnden Staatsbediensteten, Vereinigungen, Stiftungen, Religionsgemeinschaften, staatlichen und privaten Institutionen, Unternehmen sowie Privatpersonen für ihre antisemitischen Handlungen strafrechtlich zu verfolgen und zu verurteilen, schafft die Politik eine weitere machtlose Bundesbehörde. In Frankreich gibt es bereits seit 2014 einen Antisemitismus-Beauftragten. Der Antisemitismus in Frankreich hat seitdem deutlich zugenommen, und die französischen Juden werden weiter aus dem Land vertrieben.
Brandenburg gegen Gleichbehandlung von Juden und Christen
Einige Beispiele für die Diskriminierung von Juden bietet das Land Brandenburg. Demnach hat der erste brandenburgische Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) für „die lieben jüdischen Zuwanderer“ im Jahr 1993 als Begrüßungsgeschenk eine Trauerhalle auf dem jüdischen Friedhof in Potsdam renovieren lassen. Dort sollte aus seiner Sicht das jüdische Leben beginnen. Die Errichtung einer für das jüdische Leben notwendigen jüdischen Schule und eines jüdischen Kindergartens hat die Landesregierung jedoch abgelehnt. Nach einer jahrelangen Auseinandersetzung über die Verpflichtungen des Bundeslandes, das vernichtete orthodox-jüdische Leben wiederaufzubauen und die wiedergegründete jüdische Religionsgemeinschaft mit den beiden christlichen Kirchen gleich zu behandeln, lehnte das zuständige Kultusministerium im Jahr 2000 die beantragte Förderung ab. Es hat fünf Jahre gedauert, bis das Oberverwaltungsgericht Brandenburg diese Entscheidung im Jahr 2005 für diskriminierend und rechtswidrig erklärte. Daraufhin hat die zuständige Kultusministerin 2005 ein Landesgesetz vorbereitet und vom Parlament verabschieden lassen, mit dem der Wiederaufbau des vernichteten jüdischen Lebens durch den wiedergegründeten Funktionsnachfolger des vernichteten „Preußischen Landesverbandes Gesetzestreuer Synagogengemeinden KdöR“ unmöglich gemacht wurde. Weitere vier Jahre hat es gedauert, bis das Bundesverfassungsgericht im Mai 2009 diese Regelung für verfassungswidrig und nichtig erklärt und das Land zur paritätischen Förderung der Beschwerdeführerin verpflichtet hat.
Die meisten jüdischen Familien wandern wieder aus
Während die gerichtlichen Auseinandersetzungen andauern, sehen sich viele jüdische Familien, insbesondere mit Kindern, gezwungen, das Land wieder zu verlassen. Das Ziel, die jüdischen Familien zu vertreiben, hat die Landespolitik damit erreicht. Von den 8500 aufgenommenen jüdischen Zuwanderern sind noch etwa 1300 verblieben. Wurden die Verantwortlichen für das diskriminierende Landesgesetz gegen Juden und für die Vertreibung der eingewanderten jüdischen Familien bestraft? Ganz in Gegenteil! Der zuständige Justiziar ist für seine hervorragenden diskriminierenden antisemitischen Handlungen zum Kirchenreferatsleiter des Kultusministeriums befördert worden. Und die für das verfassungswidrige Landesgesetz verantwortliche Landeskultusministerin wurde Bundesministerin für Bildung und Forschung befördert.
Bund und Länder fördern militaristischen Hohenzollerntempel
Inzwischen setzt sich die Landespolitik sehr aktiv für einen Wiederaufbau ein, der für das Land politisch offensichtlich viel wichtiger als der Wiederaufbau des vernichteten jüdischen Lebens ist – nämlich für die Garnisonkirche. Dafür stellt auch die Bundesregierung 12 Millionen Euro Steuergelder zur Verfügung. In dieser Kirche wurde Hitler zum Reichskanzler getauft. Holocaustmuseen in der ganzen Welt zeigen Bilder von Hitler und Hindenburg vor der Garnisonkirche, die die Menschheit an den „Tag von Potsdam“ (https://de.sputniknews.com/gesellschaft/20171030318094749-wohitler-und-hindenburg-sich-die-hand-gaben-garnisonkirche/) erinnert. International wird die Garnisonkirche oft als Geburtsstätte des Dritten Reiches angesehen. Warum setzt sich die Politik für den Wiederaufbau dieser – selbst in der evangelischen Kirche stark umstrittenen – Kirche ein? Eine richtige Antwort des Landes Brandenburg an Hitler und Goebbels und ihre heutigen Anhänger, von denen es leider immer noch zu viele in diesem Land gibt, wäre gewesen, an dieser Stelle einen jüdischen Kindergarten oder eine jüdische Schule aufzubauen! Die Politik hat sich anders entschieden.
Zentralrat der Juden: für politische Zwecke der deutschen Regierung missbraucht?
Die Lage der jüdischen Zuwanderer unterscheidet sich von einem Bundesland zum anderen nicht wesentlich. Nur einige Städte in den alten Bundesländern stellen eine minimale Infrastruktur für jüdisches Leben bereit. Mit einer von den jeweiligen Landesregierungen aufgrund der Gleichbehandlung mit den Kirchen zu zahlenden staatlichen Förderung können nur die jüdischen Landesverbände rechnen, die im „Zentralrat der Juden in Deutschland“ organisiert sind. Diese Förderung reicht für den Wiederaufbau der notwendigen jüdischen Bildungseinrichtungen nicht aus und wird zum Großteil für die Gehälter der Gemeindeführung verwendet. Es steht zu befürchten, dass dieser Zentralrat als Zweckgemeinschaft fungiert, die ausschließlich für politische Zwecke der deutschen Regierung benötigt und missbraucht wird. Man nennt sie auch Juden auf Abruf. Sie soll bei bestimmten politischen Veranstaltungen der Machthabenden erscheinen und die deutsche Regierung für ihre große Liebe zu den Juden loben und auszeichnen. Das bloße Vorhandensein von jüdischen Einrichtungen ist keine Sicherung des jüdischen Lebens. In vielen französischen Städten haben die dort ansässigen Juden aus eigenen Mitteln eine vollständige jüdische Infrastruktur aufgebaut und jahrelang gepflegt. Nun erhalten die Juden in Frankreich keinen wirksamen Schutz vom Staat gegen antisemitische Handlungen und müssten deswegen das Land verlassen. Die Juden in Deutschland erwartet dasselbe Schicksal.
Potsdam, 14.03.2018 | Shimon Nebrat |
Ein Zwischensieg
der deutschen Politik
Am 7. Oktober 2023, am Schabbat und am fröhlichen jüdischen Feiertag Schemini Azeret und Simchat Tora, hat die auf dem abgegrenzten Gazastreifen agierende arabische Terrororganisation Hamas einen beispiellosen Terrorangriff auf den Staat Israel begangen.
Für diese Untaten sind Deutschland
sowie die EU mitverantwortlich!!!
Europa und insbesondere Deutschland haben sich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kaum verändert. Das Ziel, das Judentum zu vernichten und die Juden zu vertreiben wird jedenfalls unverändert weiterverfolgt. Es geht vielleicht nicht so schnell, wie es die Hauptinitiatoren und deren Vollstrecker sich wünschen, dafür aber kontinuierlich und konsequent erfolgreich. Ein Zwischensieg ist in Außen- und Innenpolitik bereits zu verzeichnen.
Der deutsche Kampf gegen Israel
Seit 1948 hören der arabische Terror und die Kriege der von Deutschland und Europa sowie weiteren antisemitischen Ländern finanziell und politisch unterstützen arabischen Terrororganisationen und Länder gegen den jüdischen Staat Israel und gegen alle Juden in der Diaspora nicht auf.
Mit erheblichen finanziellen und politischen Mitteln haben Deutschland und die EU den auf den Territorien des jüdischen Staates Israel lebenden Arabern geholfen, bereits mehrere Generationen von Menschen zu erziehen, deren Lebensziel es ist, den jüdischen Staat Israel zu vernichten und alle Juden umzubringen.
Daraufhin hat der Europäische Gerichtshof im Dezember 2014 entschieden, dass die EU die radikalislamische Hamas nicht länger auf ihrer Liste der Terrororganisationen führen darf. Dementsprechend hat die EU die Hamas von der Liste der Terrororganisationen gestrichen.
Arabische Terrororganisationen wie Hamas und Fatah haben in ihren Gebieten die Macht übernommen, sich nicht zuletzt auf Kosten der deutschen Steuerzahler relativ moderne Waffen besorgt und bilden ihre antisemitisch erzogene Bevölkerung in dafür errichteten Militärlagern für Terrorangriffe auf Israel und auf Juden in der Diaspora aus. Sie werden von ihren muslimischen Geistlichen zum Töten von Juden motiviert und konnten bereits in zahlreichen antijüdischen Terrorangriffen entsprechende Erfahrungen sammeln.
Am 7. Oktober 2023, am Schabbat und am fröhlichen jüdischen Feiertag Schemini Azeret und Simchat Tora, hat die auf dem abgegrenzten Gazastreifen agierende arabische Terrororganisation Hamas einen beispiellosen Terrorangriff auf den Staat Israel begangen. Mehrere Dörfer und Städte, einschließlich Tel Aviv und Jerusalem, wurden mit tausenden Raketen massiv beschossen.
Arabische Terrorbrigaden sind aus dem Gazastreifen in benachbarte Dörfer und Kommunen eingedrungen, haben Zivilisten auf bestialischer Weise getötet und Geiseln genommen. Sie haben Babies enthauptet, Frauen vergewaltigt und erschossen, ihre Leichen geschändet, ganze Familien in ihren Häusern lebendig verbrannt.
Für diese Untaten sind Deutschland sowie die EU mitverantwortlich!!!
Es besteht keine Hoffnung, dass Deutschland von seiner staatspolitischen Ideologie, die darauf gerichtet ist, das Judentum zu vernichten, also vom Antisemitismus, abrückt und dementsprechend seine finanzielle und politische Unterstützung der Terroristen und Feinde des jüdischen Volkes einstellt. Die Finanzierung läuft weiter und wird zweifellos fortgesetzt.
Der deutsche Kampf gegen das Judentum in Deutschland
Die abendländische menschenfeindliche und antisemitische Luther-Wagner-Hitler Ideologie wird in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges sehr erfolgreich vorangetrieben.
Es gibt in Deutschland kein jüdisches Leben. Eine jüdische Infrastruktur ist praktisch nicht vorhanden. Jüdische Kinder werden in deutschen Schulen zunehmend bedroht. Die meisten Absolventen der nur in sieben deutschen Städten existierenden jüdischen Schulen sprechen kein Hebräisch und leben nicht jüdisch. Sich draußen auf deutschen Straßen als Jude zu erkennen zu geben ist lebensgefährlich.
Mit den üblichen politischen Instrumentarien wie Erziehung, Bildung, massive staatspolitische Propaganda, Täuschung, Geschichts- und Tatsachenverdrehung, Diffamierung, Lügen, Etikettenschwindel, Provokationen usw. haben immer dieselben führenden politischen Kräfte in Deutschland seit 1945 bereits mehrere Generationen erzogen, die mehrheitlich antisemitische Grundsätze, die von Martin Luther entwickelt und von Richard Wagner und Hitler weiterentwickelt wurden, teilen.
Nachdem dieses Land in den letzten Jahren Millionen von antisemitisch erzogenen und überwiegend auf kriminelle Handlungen ausgerichteten Fachkräften aus arabischen Ländern aufgenommen hat, herrscht in Deutschland zunehmend eine Pogromstimmung.
Es besteht zunehmend die begründete und akute Gefahr, dass das Hamas-Szenario vom 7. Oktober 2023 auf jüdische Einrichtungen und einzelne Juden und jüdische Familien auch in Deutschland übertragen wird.
Auf die beruhigenden Erkenntnisse der verantwortlichen Geheimdienste wie auch auf eine vorbeugende wirksame Reaktion der zuständigen staatlichen Sicherheitsbehörden ist kein Verlass. Das haben uns die tragischen Ereignisse wie zum Beispiel bei den Olympiaspielen 1972 und bei dem Angriff auf die Synagoge in Halle vom 9. Oktober 2019, am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, bereits gezeigt. Sogar die besten israelischen Geheimdienste konnten das Massaker vom 7. Oktober 2023 nicht verhindern.
Von der deutschen Politik können wir keine Unterstützung erwarten. Die deutsche Politik benötigt für die Tarnung ihres Antisemitismus nur „nützliche Juden“, nutzlose Antisemitismusbeauftragte und Schein-Synagogen. Die „nutzlosen“ Juden in Deutschland müssen jetzt auf das Schlimmste gefasst sein.
Potsdam, 12. Oktober 2023 | 27 Tischri 5784 |
Das Land, in dem Judenhass und Heuchelei fließen
Der Antisemitismus in Deutschland
ist eine Erfolgsgeschichte
Der Wiederaufbau des Antisemitismus im Nachkriegsdeutschland ist eine Erfolgsgeschichte.
Zur Tarnung dieser staatspolitischen Ideologie werden der Kampf gegen den Antisemitismus vorgetäuscht und „nützliche Juden“ angesetzt. Die aktuellsten Täuschungsaktionen sind die Einführung von sogenannten Antisemitismusbeauftragten und die Verkündung der „Nationalen Strategie gegen Antisemitismus“. Bald gibt es in Deutschland mehr Antisemitismusbeauftragte als Juden, denn für Juden ist hier kein Platz.
25 Jahre – ein Zeitabschnitt, der einen Rückblick und einen Ausblick erlaubt
Vor exakt 25 Jahren haben wir im Auftrag und mit dem persönlichen Segen des letzten Rabbiners des vernichteten Preußischen Landesverbandes Gesetzestreuer Synagogengemeinden KdöR (sog. Halberstädter Verband), Izhak haKohen Halberstadt, die Gesetzestreue Jüdische Landesgemeinde Brandenburg wiedergegründet.
Die Ende 1989 gestartete politische Aktion zur Aufnahme jüdischer Kontingentflüchtlinge aus der ehemaligen Sowjetunion gab uns Grund zur Hoffnung, dass dieses Land am Wiederaufbau des vernichteten jüdischen Lebens interessiert sei. Und das nicht etwa, weil dahinter moralische oder rechtliche Verpflichtungen stünden, sondern reines politisches und pragmatisches Kalkül.
Wir waren uns im Klaren, dass die Entscheidung, nach Deutschland zu gehen, für uns mit einem großen Vertrauensvorschuss sowie mit großen Risiken verbunden ist. Fast zwei Millionen aus der ehemaligen Sowjetunion ausgewanderter Juden haben sich für die USA und Israel entschieden. Etwa siebzig Tausend sind nach Deutschland gegangen. Unsere Gedanken waren, mit den Menschen aus der Politik, Regierung und Verwaltung gemeinsam das von deren Eltern und Großeltern vernichtete jüdische Leben in Deutschland wieder aufzubauen. Wir haben damals nicht damit gerechnet, dass wir mit diesen Gedanken allen diesen Menschen so richtig in die Quere kommen würden.
Von Anfang an haben sie uns bei jeder Gelegenheit zu verstehen gegeben, sie seien Bessermenschen, sie hätten immer Recht, sie wüssten alles besser und alle sollten auf sie hören. Sie meinten jedes Land auf dieser Erde belehren zu können. Sie seien die Guten, sie hätten immer und überall hilfsbedürftige Menschen gerettet. Sie wüssten besser als wir, was für uns Juden gut und was schlecht ist.
Als sie die Juden nach Ausschwitz gebracht haben, um sie vor dem Volkszorn zu schützen, wäre das eine Rettungsaktion gewesen, damit sie anständig in den Gaskammern sterben konnten, statt vom wilden Mob in den eigenen Häusern und auf den eigenen Straßen vor den Augen ihrer Kinder und Eltern - vergewaltigt, zerstückelt, geköpft und lebendig verbrannt zu werden. Und auch jetzt wollten sie die stets undankbaren Juden vor der sowjetischen Willkür retten.
Als Heinz Galinski, von 1954 bis 1963 - der erste Vorsitzende des „Zentralrates der Juden in Deutschland“, sie beschuldigt hat, den gestohlenen jüdischen Besitz nicht wieder herausgeben zu wollen, habe er nicht verstanden, dass der Grund dafür war, die Juden zur Auswanderung nach Israel bewegen zu wollen, und somit im Interesse der Juden und des Staates Israel zu handeln. Als sie die zwischen 1990 und 2004 nach Deutschland eingewanderten sowjetischen Juden über das ganze Land zerstreut haben, um den Wiederaufbau der vernichteten jüdischen Gemeinden zu verhindern, hätten sie den eingewanderten Juden damit ebenfalls die Auswanderung nach Israel nahegelegt. Die Zerstreuung sollte somit den Juden und dem Staat Israel zugutekommen.
Als der brandenburgische Ministerpräsident Manfred Stolpe für jüdische Einwanderer als Begrüßungsgeschenk eine Trauerhalle auf dem alten zerstörten jüdischen Friedhof in Potsdam renovieren ließ, hatten wir naiv angenommen, das Fachreferat für Judenangelegenheiten sei bloß inkompetent und hätte ihn falsch beraten. Man hätte einfach nicht gewusst, dass der Wiederaufbau des jüdischen Lebens nicht in einer Trauerhalle beginnt, sondern in einem dringend benötigten jüdischen Kindergarten und einer jüdischen Schule. Erst viel später haben wir verstanden, dass man bei der medienbegleiteten Übergabe der Trauerhalle eine klare und ehrliche Botschaft übermittelt hat: Es gibt in diesem Land keinen Platz für jüdisches Leben.
Als sie von Ignatz Bubis bereits seit 1995 seine Zustimmung verlangt haben, die Aufnahme der jüdischen Kontingentflüchtlinge aus GU-Staaten zu stoppen, hätten sie damit die sowjetischen Juden vor weiterer, in Deutschland zwingend verlangter Assimilation schützen wollen. Bubis mit seiner Reaktion: „Mit mir ist das nicht zu machen!“, - war bloß nicht darauf gekommen. Erst sein Nachfolger, Paul Spiegel hat seine Zustimmung loyal erteilt. Infolgedessen kamen seit 2004 kaum Juden mehr nach Deutschland.
Im Januar 1999 haben wir unsere Gemeinde wiedergegründet und damit gerechnet, dass das Land Brandenburg unser Vorhaben – den vernichteten Preußischen Landesverband Gesetzestreuer Synagogengemeinden KdöR wieder aufzubauen – unterstützen wird. Zumindest aus Gleichbehandlungsgründen wäre das Land dazu verpflichtet gewesen. Die uns vom zuständigen Judenreferat übermittelte Botschaft lautete: Außer dem Zentralrat der Juden in Deutschland und seinen Landesgemeinden würde in Deutschland keine weitere jüdische Religionsgemeinschaft benötigt, geschweige denn gefördert. Es bestehe keine rechtliche Grundlage für die Förderung jüdischer Religionsgemeinschaften, Staatsverträge gebe es nur für Einheitsgemeinden des Zentralrates der Juden. Dadurch seien der – sonst so judenfreundlichen – Landesregierung Brandenburg die Hände gebunden. Darüber hinaus fehle es an einer Rechtsgrundlage für die Zuerkennung des Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts, auch wenn die Landesregierung dies für die konkurrierende Brandenburgische Landesgemeinde des „Zentralrates der Juden“ ohne jegliche Rechtsgrundlage erteilt hat.
Am 10. Mai 2005 haben wir in die „gebundenen Hände der judenfreundlichen Landesregierung Brandenburg“ die notwendige Rechtsgrundlage gedrückt. Mit seinem Urteil hat das Oberverwaltungsgericht Brandenburg die Landesregierung verpflichtet, die Gesetzestreue Jüdische Landesgemeinde mit der Landeseinheitsgemeinde des sog. Zentralrates der Juden gleich zu behandeln. Die Landesregierung hat jedoch vom brandenburgischen Parlament für sich neue Handschellen angefordert und erhalten. Mit der Zustimmung des Landtages wurde der zwischen der Landesregierung und der Landeseinheitsgemeinde des sog. Zentralrates der Juden geschlossene Staatsvertrag zum Landesgesetz. Das Anfang 2005 verabschiedete Zustimmungsgesetz sah vor, dass die Gesetzestreue jüdische Religionsgemeinschaft ihre Förderansprüche ausschließlich an die konkurrierende Landeseinheitsgemeinde des Zentralrates der Juden richten sollte.
Ein enormes Dankbarkeitsgefühl hat uns zu einem weiteren Versuch bewegt, die Landespolitik vom politischen Druck seitens des Judenrates zu befreien. Wir haben gegen das diskriminierende Landeszustimmungsgesetz beim Bundesverfassungsgericht Verfassungsbeschwerde eingelegt.
Am 12. Mai 2009 hat das Bundesverfassungsgericht die diskriminierende Regelung des brandenburgischen Staatsvertrages für verfassungswidrig und nichtig erklärt und das Land zur paritätischen Behandlung der beiden gleichwertigen und gleichberechtigten jüdischen Religionsgemeinschaften aufgefordert. Die Politik und Regierung haben damit die Möglichkeit bekommen, mit der gezielten Diskriminierung der Gesetzestreuen Landesgemeinde aufzuhören, ohne einen politischen Widerstand seitens des Vertreters des zentralen deutschen Judenrates zu befürchten.
Parteiübergreifende Strategie der Vernichtung und Vertreibung
Mit ihrer Reaktion auf diese historische Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes haben die Machthabenden ihre Strategie gegen das Judentum unverhohlen bekräftigt: Parteiübergreifend und im Einklang mit der Bundespolitik blieb dieses Land seiner Vernichtungs- und Vertreibungspolitik gegen das Judentum und gegen die Juden auch weiterhin treu. Der Zentralrat der Juden in Deutschland als Spitzenverband des von staatlichen Mitteln aufgebauten und am Leben gehaltenen deutschen Ersatzjudentums sei auch weiterhin der einzige jüdische Ansprechpartner der Regierung und der Politik. Seitdem wird der sog. Zentralrat der Juden und seine Landeseinheitsgemeinden zunehmend als Schutzschild der auf die Vernichtung des Judentums, Vertreibung der Juden und Schwächung des Staates Israel gerichteten deutschen Politik genutzt. Was diese Nationalstrategie in den vergangenen vierunddreißig Jahren erreicht hat, bekommen heute die in Deutschland noch verbliebenen Juden sowie der Staat Israel an der eigenen Haut zu spüren.
Brandenburg als Vorreiter
Das Land Brandenburg gilt bei der Umsetzung dieser Strategie nach wie vor als Vorreiter. In diesen 34 Jahren wurde im Land Brandenburg weder eine jüdische Schule, noch ein jüdischer Kindergarten, noch ein jüdisches Krankenhaus oder ein Wohnheim für jüdische alte Menschen wiederaufgebaut. Die Landeseinheitsgemeinde des sog. Zentralrates der Juden hat kein Eigentum der ehemaligen jüdischen Gemeinden zurückbekommen. Wo früher die von der DDR-Regierung zerstörte Synagoge am Platz der Einheit in Potsdam stand, steht jetzt ein Wohnhaus, auf der Stelle der ehemaligen Synagoge in Babelsberg - ein Bungalow, in der Stadtvilla der vernichteten jüdischen Gemeinde in der Berliner Straße wird das Sozialgericht untergebracht, die Restitutionszahlung für das Gebäude des jüdischen Kindergartens in Babelsberg ist an den sog. Zentralrat der Juden gegangen usw. In Potsdam gibt es kein jüdisches Viertel, kein jüdisches Restaurant und kein koscheres Lebensmittelgeschäft. Von ca. 8.500 seit 1990 aufgenommenen jüdischen Zuwanderern aus der ehemaligen Sowjetunion sind im Land Brandenburg heute weniger als 1000 Juden verblieben, ca. 500 davon leben noch in Potsdam.
RBB soll ein blühendes jüdisches Leben in Brandenburg zeigen
Neulich hat uns eine Autorin angerufen, die vom RBB beauftragt ist, einen Film über das blühende jüdische Leben in Brandenburg zu drehen. Der Anlass ist die im Sommer geplante Eröffnung einer staatlichen „Potemkinschen Synagoge“ in Potsdam. Es ist eine schwierige Aufgabe – etwas zu zeigen, das es nicht gibt. Es braucht Einiges an Kreativität, um ein landeseigenes Bürogebäude mit einem Veranstaltungsraum, einer Kantine und einer Sauna der Öffentlichkeit als „jüdische Synagoge“ glaubhaft zu präsentieren. Aber die Autorin schafft es bestimmt. Die Vertreter des dafür bezahlten Ersatzjudentums werden schon die richtigen potemkinschen Bilder liefern. Unserem Vorschlag, das jüdische Leben und die jüdische Infrastruktur in Paris, Amsterdam, Budapest, Antwerpen, Moskau oder sogar im ukrainischen Dnepropetrovsk oder Odessa mit dem brandenburgischen Ersatzjudentum zu vergleichen, wird die Autorin sicherlich nicht folgen, denn eine solche Sendung würde vom RBB nicht zugelassen und für die Autorin wäre das wohl ihr letzter RBB-Auftrag.
Schein-Synagoge als Landesbaumaßnahme
Die Potsdamer Schein-Synagoge ist in der deutschen Geschichte der erste Sakralbau, der vom Staat gebaut ist und der sich im Eigentum des Staates befindet. Ein Bundesland darf zwar für die Unterbringung der Landesbehörden Immobilien bauen. Eine Synagoge, eine Kirche oder eine Moschee zu errichten – ist dagegen verfassungswidrig. Aber nicht im Land Brandenburg! Das Land baut die Schein-Synagoge als Landesbaumaßnahme, das Gebäude bleibt im Landesbesitz und wird der Öffentlichkeit als „jüdische Synagoge“ präsentiert. Als Verwalter und Nutzer des Hauses hat sich das Land eine Tochterorganisation des sog. Zentralrates der Juden in Deutschland, den Verein „Die Zentralwohlfahrtstelle der Juden in Deutschland“ aus Frankfurt am Main ausgesucht. Der Mitnutzer soll die Landeseinheitsgemeinde des „Zentralrats“ werden. Die architektonische Ausführung des Gebäudes lässt eine Umwandlung des Hauses zu einem administrativen Gebäude mit einfachen Mitteln zu, sodass für den Fall einer verfassungsrechtlichen Beanstandung oder der zu erwartenden Auflösung der Einheitsgemeinde der Nutzungszweck leicht umgestellt werden kann.
Hausgemachte und importierte Antisemiten
Eine sorgfältig durchdachte Erziehungs- und Bildungspolitik und die anhaltende massive Propaganda gegen den Staat Israel und gegen Juden haben dazu geführt, dass in Deutschland nach dem Holocaust mehrere Generationen von Menschen mit tief verwurzelter Feindseligkeit gegenüber Juden und dem Staat Israel erzogen worden sind. Die hausgemachten Antisemiten wurden qualitativ und quantitativ durch Millionen judenfeindlicher Araber gestärkt, die die deutsche Regierung als Flüchtlinge aufgenommen hat und weiterhin aufnimmt. Es wurde bereits ein neues Gesetz verabschiedet, wonach diese „Flüchtlinge“ innerhalb von 3 bis 5 Jahren nach Einreise deutsche Staatsbürger werden können. Und diese neuen deutschen Staatsbürger*innen werden jene Politiker wählen, die ihre Mitstreiter weiterhin in Deutschland willkommen heißen werden.
Kein Platz für Juden
Von den ca. 70.000 Juden und ihren Familienangehörigen, die von 1990 bis 2004 nach Deutschland aufgenommen worden sind, ist heute nicht mehr als die Hälfte übrig geblieben. Die meisten davon sind im Rentenalter. Die Bundespolitik hat es nicht einmal geschafft, die Dienst- bzw. Arbeitsjahre der jüdischen Einwanderer aus der ehemaligen UdSSR anzuerkennen. Ältere jüdische Mitbürger*innen sind daher gezwungen, von Sozialleistungen zu leben. Die Bundespolitik hat es nicht geschafft, unseren Schabbat in die Liste der geschützten religiösen arbeitsfreien Tage aufzunehmen. Daher ignorieren Arbeitgeber und Jobcenter die Anträge gläubiger Juden, am Schabbat von der Arbeit befreit zu werden. Es gibt in Deutschland nur eine Handvoll jüdischer Schulen und Kindergärten und diese können kaum als jüdisch bezeichnet werden, da sie von den sogenannten Einheitsgemeinden betrieben werden. Die Polizei muss vor den Räumlichkeiten jüdischer Gemeinden Wache halten, da die Gefahr von Übergriffen immer größer wird. Die einzige Möglichkeit für die Juden in Deutschland, Angriffe und Beleidigungen zu vermeiden, besteht darin, ihre jüdische Identität nicht durch ihr Aussehen, ihre Kleidung oder Gespräche preiszugeben. Mit einer Kippa durch die Straßen zu gehen, offen etwas Jüdisches in den Händen zu tragen oder in der Öffentlichkeit Hebräisch zu sprechen, kann in Deutschland lebensgefährlich sein. Jüdische Zeitschriften und Zeitungen werden den Abonnenten in sogenannten neutralen Umschlägen versandt, sodass man nicht so leicht erkennen kann, in welchen Wohnungen und Häusern Juden leben. In vielen Städten gibt es bereits Gebiete, die Juden besser vermeiden sollten. Juden in Deutschland haben kaum Möglichkeit, eine Erlaubnis zum Tragen von Waffen zur Selbstverteidigung zu erhalten, wie es beispielsweise in Israel und anderen Ländern praktiziert wird. Allein der Staat hat es in der Hand, gegen die Gewalttäter vorzugehen und damit auch zu entscheiden, wer geschützt oder auch nicht geschützt wird. Der Besuch deutscher Schulen und Hochschulen ist für jüdische Kinder und Jugendliche mittlerweile nahezu unmöglich. Dort werden sie von ihren arabischen sowie links- und rechtsextremistisch gesinnten Mitschülern und Kommilitonen offen schikaniert.
Man kann sich nicht verstecken
Jeder, der sich zumindest ein wenig mit der Geschichte unseres Volkes auskennt, weiß, wozu alle Versuche, sich zu assimilieren, zu verstecken und „wie alle anderen zu sein“, geführt haben. Die Holocaustüberlebenden wissen es am besten. Und wie kann sich ein jüdisches Schulkind heute in einer deutschen Schule überhaupt verstecken, wenn seine Klassenkameraden ihn auffordern mitzugehen, um gemeinsam Steine auf jüdische Fenster zu werfen oder einen Juden zu verprügeln?
Grenzenlose Solidarität
All die Jahre hat Deutschland mit seiner außenpolitischen Position unserem jüdischen Staat Israel enormen Schaden zugefügt. In den Vereinten Nationen stimmt Deutschland ganz überwiegend gegen Israel oder enthält sich. Der deutsche Staat unterstützt großzügig das erfundene palästinensische Volk und fordert von Israel die Übergabe israelischer Gebiete an die Araber und die Teilung unserer heiligen und unteilbaren Hauptstadt Jerusalem. In all den Jahren hat Deutschland enorme Summen in die Finanzierung zahlreicher Terrororganisationen investiert, deren offenes Ziel die Zerstörung des Staates Israel ist. Deutschland und die Europäische Union zahlen jährlich Hunderte Millionen Euro an die Hamas und ihre Strukturen.
Am 7. Oktober 2023 feuerte die Hamas moderne Raketen auf Städte und Gemeinden Israels ab; aus dem Gazastreifen wurden etwa 5.000 solcher Raketen abgefeuert. Gut bewaffnete und ausgebildete Hamas-Banden fielen dann auf dem Land-, See- und Luftweg in nahegelegene israelische Gemeinden und Militäreinrichtungen ein. Etwa 1.500 Israelis wurden getötet, mehr als 245 als Geiseln genommen und es kam zu weitverbreiteter sexueller Gewalt gegen Frauen, Kinder und Männer. Die Angreifer verbrannten Erwachsene und Kinder bei lebendigem Leibe, schändeten die Leichen, zerstückelten und enthaupteten sie. Der Angriff war der größte Massenmord an Juden seit dem Holocaust und ein noch nie dagewesener brutaler Akt des arabischen Terrorismus.
Nach dem 7. Oktober stieg die Gefahr von Angriffen auf Juden in Deutschland um ein Vielfaches. Ein großer Teil der Verantwortung für die schreckliche Tragödie vom 7. Oktober kann und sollte der deutschen Regierung und der Europäischen Union zugeschrieben werden. Nach der Tragödie vom 7. Oktober beschlossen Deutschland und die Europäische Union, die finanzielle Unterstützung für den Gazastreifen, der noch heute größtenteils von der Hamas regiert wird, zu erhöhen. Gleichzeitig bekundete die Bundesregierung unter dem Beifall des „Zentralrats der Juden“ ihre Solidarität mit Israel und allen Jüdinnen und Juden in Deutschland.
Keine Gleichbehandlung für jüdische Flüchtlinge
Es herrscht Krieg in Israel, gegen die Hamas im Süden und gegen die Hisbollah im Norden. Die Zivilbevölkerung leidet täglich unter Raketenangriffen und feindlichen Einbrüchen in die jüdischen Städte und Gemeinden. Alte Menschen und Kinder müssen immer darauf vorbereitet sein, mehrmals am Tag zu Schutzbunkern zu laufen und dort lange Stunden zu verbringen. In dieser Situation weigert sich Deutschland solidarisch, Flüchtlinge aus Israel aufzunehmen. Jüdische Flüchtlinge aus Israel werden in Deutschland als Touristen behandelt und bekommen im Gegensatz zu arabischen Einwanderern keine Unterkunft und keine Sozialleistungen.
In Deutschland ist kein jüdisches Leben möglich
Viele hochgebildete und begabte deutsche Staatsbürger wollen auswandern oder haben Deutschland bereits verlassen, weil sie für sich und ihre Kinder hier keine Zukunft mehr sehen. Dazu gehören in erster Linie, wie immer, Juden. Wir kennen keine jungen Juden oder jüdische Familien mit Kindern, die in diesem Land bleiben wollen. Es stellt sich bloß die Frage – wohin geht man? Der Antisemitismus hat überall stark zugenommen, aber im Epizentrum des Antisemitismus zu bleiben – ist das Schlimmste. Für die meisten älteren jüdischen Menschen besteht leider keine Möglichkeit zur Auswanderung. Sie müssen hier bleiben und ihre Identität gut verstecken, solange die Einheitsgemeinden den zuständigen deutschen Behörden ihre Mitgliederlisten noch nicht vorgelegt haben…
Februar 2024 | Schwat 5784 |
Brimborium um einen Etikettenschwindel im großen Stil
Am 4. Juli 2024 ist es so weit. In Potsdam wird erstmalig in der über 3300-jährigen Geschichte des Judentums eine staatseigene Einheitssynagoge feierlich eröffnet.
Nicht eine jüdische Religionsgemeinschaft wird der Hausherr der Synagoge, sondern das Land Brandenburg ist der Eigentümer des Grundstücks und des darauf entstandenen Sakralbaus. Die sogenannte Einheitsgemeinde in Potsdam hat im staatlichen Synagogenzentrum keine Rechte.
Mit der Eröffnung der staatseigenen Einheitssynagoge in Potsdam erreicht das deutsche Ersatzjudentum – eine jüdische Religionsgemeinschaft ohne Judentum – eine neue Dimension, in der das Land die vollständige finanzielle und räumliche Kontrolle über die Einheitsgemeinde übernimmt.
Es ist das einzige Bauprojekt in Deutschland, das trotz der seit Jahren anhaltenden Knappheit an Baumaterialien und Ausfällen von Lieferterminen vorzeitig fertig gestellt wurde.
Man hat sich beeilt, denn die Landespolitik will ihre 34-jährige Position als Vorreiter im Kampf gegen das Judentum mit Kreativität und Kontinuität weiterhin behaupten.
Seit 2009 hat die Landespolitik für die Durchsetzung dieses auf die weitere Vernichtung des Judentums gerichteten Vorhabens gegen heftigen Widerstand der Gesetzestreuen Jüdischen Landesgemeinde mit allen Mitteln gekämpft. Und nach 15 Jahren einen Sieg errungen.
Das Gelage während der Pest
Die Potsdamer Juden kommen bei der Veranstaltung nicht zu Wort. Sie haben andere Sorgen. Wie alle anderen Juden in Deutschland müssen sie aufgrund des erstarkten Vertreibungszwangs ihre Ausreise planen.
Für die Juden ist die Veranstaltung nichts anderes als ein Gelage während der Pest. Dafür haben die wichtigsten Präsidenten bereits ihre feierlichen Reden schreiben lassen. Der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier soll kommen und eine Ansprache halten. Der Präsident des sogenannten Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, wird auftreten, der Präsident der Zentralwohlfahrtstelle der Juden Abraham Lehrer und der Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke werden am Mikrofon nicht fehlen. Der Bundeskanzler Olaf Scholz, der nur 250 Meter von der Schein-Synagoge entfernt wohnt, wird umweltbewusst zu Fuß zur Veranstaltung laufen, um nicht die Gelegenheit zu verpassen, vor den Fernsehkameras mit einer Kippa auf dem Kopf zu erscheinen.
Die politische Show ist durchgedacht. Neben den Präsidenten kommen die bezahlten Ersatzjuden in den Vordergrund, im Hintergrund sollen bei der Eröffnungszeremonie auch Minister/innen und Politiker/innen platziert werden. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) wird die Veranstaltung live übertragen.
Die aus Zwangsgebühren finanzierten regierungstreuen Massenmedien berichten schon seit Wochen fast jeden Tag mit unterschiedlichen Angaben über vier zugelassene jüdische Gemeinden mit angeblich 400 bzw. 750 Jüdinnen und Juden.
Vernichtung der alten Synagoge in Potsdam
Die staatlich kontrollierten Massenmedien berichten, dass die alte Synagoge in Potsdam am Platz der Einheit in der Nacht vom 9. zum 10. November 1933 geschändet und am 14. April 1945 beim Luftangriff auf Potsdam weitgehend zerstört würde. 1954 erfolgte der Abbruch der Ruine, anschließend wurden an der frei gewordene Stelle neue Wohnhäuser gebaut.
Die Geschichte wurde auf Anweisung der für die Informationspolitik zuständigen Stellen größtenteils erfunden und manipuliert. Man wollte es nicht einfach so stehen lassen, dass die Deutschen, wenn auch DDR-Deutsche, die Synagoge zerstört hätten. Und man wollte keine Verantwortung für die Vernichtung der Synagoge übernehmen. Man hat die Alliierten für die Vernichtung der Synagoge verantwortlich erklärt.
Die wahre Geschichte der Vernichtung der Potsdamer Synagoge ist jedoch in den Archivunterlagen der Stadt Potsdam dokumentiert.
Die Synagoge, wie übrigens auch das benachbarte Postgebäude, wurde nicht von Bomben zerstört, sondern auf Beschluss des Rates der Stadt Potsdam im August/September 1957 abgerissen.
Seit 1945 ließ die Stadt Potsdam das durch eine Stoßwelle leicht am Dach beschädigte Gebäude jahrelang vor Schnee und Regen ungeschützt stehen. Die politiktreuen Verantwortlichen haben jahrelang schadenfroh zugesehen, wie sich der Bauzustand des Gebäudes verschlechterte. Die prächtigen Fensterrahmen und Türen waren bald verschwunden, die wertvollen Bauelemente wurden entwendet…
Aus einem 1956 erstellten Gutachten des Diplom-Ingenieurs Preiss aus Dresden, beruflich damals tätig als Dozent für Statik an der Technischen Hochschule Dresden, geht hervor, dass „der Bauzustand dank der soliden Bauausführung die Wiederherstellung der Standfestigkeit mit verhältnismäßig einfachen Mitteln“ gestattete. „Nach erfolgter Sicherung ist möglichst bald der Wiederaufbau zu planen“, fügte Statiker Preiss hinzu.
Einem weiteren mit 19.02.1957 datierten Gutachten vom Nationalpreisträger des Jahres 1949, Prof. Dr. Hamann von der Deutschen Akademie der Wissenschaft zu Berlin, unterstützt vom wissenschaftlichen Abteilungsleiter, Prof. Dr. Edgar Lehmann, ist zu entnehmen: „Da technisch keine Bedenken und finanziell nur geringfügige Schwierigkeiten bei einer Wiederherstellung des Hauses mit der ursprünglichen Fassade bestehen, bin ich entschieden der Meinung, dass alles getan werden muss, um den Abbruch … zu verhindern und seine Wiederherstellung zu beschleunigen“…
„Überraschend“ hat sich die antisemitische Politik am Ende jedoch durchgesetzt. Am 9. August 1957 hat das Referat Enttrümmerung der Stadt Potsdam eine Anweisung erhalten, „mit dem Abriss der Ruine … sofort zu beginnen“…
Im Hinblick auf das vorsorglich verabschiedete Landesgesetz, das keine Wiederherstellung von Bauobjekten auf Grundstücken mit neu entstandenen Wohnhäusern ermöglichte, wurde die Lücke am Platz der Einheit auf Initiative der Stadt Potsdam schnell mit neugebauten Wohnhäusern geschlossen.
Von einer Rückübertragung der Immobilie bzw. von Restitutionsansprüchen zugunsten der jüdischen Gemeinden in Potsdam konnte damit keine Rede mehr sein.
Die Landespolitik benötigt in Potsdam nur eine Synagoge
Schon Anfang 1999, kurz nach der Wiedergründung der Gesetzestreuen Jüdischen Landesgemeinde Brandenburg als Nachfolgerin des vernichteten preußischen „Halberstädter Verbandes“ hat die Landespolitik offiziell angekündigt, keine für den Wiederaufbau des jüdischen Lebens benötigten jüdischen Kindergärten und Schulen, sondern nur einen Synagogenbau in Potsdam unterstützen zu wollen.
Das Land plante, ein Grundstück dafür zur Verfügung zu stellen und mit ca. 6 Millionen Euro in Vorkasse zu gehen. Die Gemeinden sollten die Baukosten später erstatten. Mit dieser Konstellation war keiner zufrieden.
Die Gesetzestreue Jüdische Landesgemeinde Brandenburg hat die Position der Landespolitik als lebensfremd und judenfeindlich abgelehnt - eine sogenannte Einheitssynagoge gab es im Judentum nie und wird es nie geben.
Die konkurrierende jüdische Gruppierung stand dem Vorhaben aufgrund der verlangten Eigenfinanzierung sehr skeptisch gegenüber.
Das Land selbst war nicht besonders begeistert, dass die jüdischen Gemeinden als angehende Immobilieneigentümer ein Stück Unabhängigkeit erlangen würden. Darüber hinaus hatte das Land Zweifel, das investierte Geld von den Gemeinden zurück zu bekommen. Der Synagogenbau in Potsdam verzögerte sich damit um weitere 10 Jahre.
landeseigene Einheitssynagoge für alle Jüdinnen und Juden
Im Januar 2009 kam die Landespolitik auf eine revolutionäre, beispiellose und an Frechheit und Ignoranz kaum zu übertreffende Idee – in Potsdam soll eine landeseigene Einheitssynagoge als Landesbaumaßnahme errichtet und „allen Jüdinnen und Juden“ zur Nutzung zur Verfügung gestellt werden.
Dafür sollte die Landesregierung als Bauträger und Eigentümer auf einem landeseigenen Grundstück ein landeseigenes Mehrzweckhaus/Kulturhaus als Landesbaumaßnahme errichten. Nach Fertigstellung sollte das Gebäude der Öffentlichkeit als jüdisches Synagogenzentrum präsentiert werden!
Für die politische Legitimation und Umsetzung des geplanten Etikettenschwindel-Projektes, im dem die Landespolitik die perfekte Lösung ihrer Judenfrage sah, brauchte man einen „jüdischen Partner“. 10 Jahre lang führte die Landesregierung Verhandlungen mit der inzwischen im Streit um die Machtverteilung in der zukünftigen Synagoge (und nicht „über Form und Ausgestaltung“) zerspalteten örtlichen Einheitsgemeinde, mit dem Ziel, die Einheitsgemeinde und ihre Abspaltungen als Partner für das Projekt zu gewinnen.
Die Einheitsgemeinde wollte die Trägerschaft über die staatliche Einheitssynagoge jedoch selbst übernehmen. Das Land wollte die Machtposition nicht abgeben und den Vorwurf einer direkten einseitigen Förderung der Einheitsgemeinde unbedingt vermeiden. Die Verhandlungen verliefen fruchtlos.
Dann holte die Landespolitik den sogenannten Zentralrat der Juden in Deutschland zur Hilfe. Er stellte der Landesregierung seinen in Frankfurt am Main eingetragenen Verein „Zentralwohlfahrtstelle der Juden in Deutschland“ für das Projekt zur Verfügung. Die jüdische Wohlfahrtstelle ist eine Tochter-Organisation des sog. Zentralrats der Juden. Der Verein soll die landeseigene Schein-Synagoge treuhänderisch betreiben und verwalten.
Die potemkinsche Staatssynagoge soll für alle atheistischen, religiösen, gesetzestreuen, reformierten, koscheren und nicht koscheren Jüdinnen und Juden wie auch Nicht-Jüdinnen und Nicht-Juden zur Nutzung offen stehen, „ein repräsentatives Erscheinungsbild“ der Landespolitik schaffen und zugleich ein blühendes – tatsächlich jedoch nicht existierendes – jüdisches Leben vortäuschen.
Das ganze Vorhaben ist offensichtlich rechts – und verfassungswidrig
Zum einen darf das Land Häuser nur für die Eigennutzung bauen. Zum anderen erlaubt das im Grundgesetz verankerte Trennungs- und Neutralitätsprinzip dem Land nicht, Sakralgebäude zu bauen und in seinem Besitz zu behalten. Drittens darf das zur Neutralität verpflichtete Land keine von den beiden wiedergegründeten jüdischen Religionsgemeinschaften bei der Zurverfügungstellung von Gemeinderäumen bevorzugen.
Die brandenburgische Politik lässt sich von den Bestimmungen des Grundgesetzes jedoch nicht beeinflussen - wenn das Gebäude einmal stehe, würde es nicht mehr abgerissen werden!
Das Land als Eigentümer des Gebäudes hätte im Falle einer Verurteilung immer noch die Möglichkeit, die jüdischen Nutzer jederzeit raus zu werfen und das Gebäude mit geringem Aufwand in ein Kulturhaus bzw. – je nach politischer Entwicklung – in eine Moschee umzuwandeln.
Mit Einführung einer staatseigenen Einheitssynagoge in Potsdam erreicht das deutsche Ersatzjudentum eine neue Dimension
Das Pilotprojekt verspricht dem Land volle Kontrolle über die Nutzung und über die rechtlosen Nutzer der Schein-Synagoge zu behalten. Somit gerät das Ersatzjudentum nicht nur aufgrund der aus Landesmitteln bereits bestehenden Vollfinanzierung seiner laufenden Ausgaben, sondern auch aufgrund der auf unverbindlicher Basis zur Nutzung zur Verfügung gestellten Gemeinderäume in eine vollständige Abhängigkeit von der Landespolitik.
Des Weiteren erhofft sich die Landespolitik, dem eigentlichen, gesetzestreuen Judentum unter Hinweis auf eine bereits bestehende und für alle offene Einheitssynagoge den Anspruch auf Gleichbehandlung bei der Zurverfügungstellung der Gemeinderäume absprechen zu können.
Perspektivisch soll das brandenburgische Modell der staatlichen Einheitssynagoge möglichst auch in den anderen Bundesländern durchgesetzt werden.
Dass die Landespolitik in Brandenburg im Kampf um die Vernichtung des Judentums so einen bedeutenden Fortschritt errungen hat, ist auch für die Bundespolitik eine große Freude. Sie werden am 4. Juli den Sieg gemeinsam feiern.
02. Juli 2024 |
26 Siwan 5784 |
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